Lang Mo
Einleitung
In der Region des Col de Lang Mo, etwa zehn Kilometer von Hoa Binh in Richtung Cho Bo gelegen, wird ein gegnerisches Bataillon vermutet.
Daraufhin lässt der Stab der G.M. 3 unter Colonel Vanuxem am 13. Dezember 1951 eine größere Aufklärungsoperation in diese Region durchführen.
In einer Zangenbewegung soll der Col de Lang Mo eingenommen werden.
Beteiligt sind die 1° Compagnie des I/5° REI, zwei Kompanien des 1° Bataillon Muong, sowie ein Peloton der 1° Chasseurs und eine Section des 2° Muong.
In Hoa Binh steht der Rest des 2° Muong als Reserve zur Verfügung.
Für die 1° Compagnie des I/5° REI von Lieutenant Georges Robin ist es die erste Operation nach gut sechs Monaten Bunkerbau im Delta. Die etwa hundert Mann starke 1° Compagnie wird von nur zwei Offizieren geführt. Die vier Sections jeweils von Unteroffzieren. Bei zwei Sections handelt es sich um gemischte Einheiten, welche bis auf die europäischen Kader aus Einheimischen bestehen.
Karte der Region Hoa Binh mit Lang Mo (6,4 MB)
13. Dezember 1951 - Lang Mo
Am Morgen des 13. Dezember 1951 beginnt die Operation. Die 1° Compagnie des I/5° REI geht auf der R.C. 6 vor.
Die Vorhut übernehmen die zwei gemischten Sections unter der Führung von Lieutenant Philippe Fouquet-Lapar. Es folgt die Section de commandement mit Lieutenant Robin, dann die dritte Section, welche nur aus Legionären besteht.
Dann die gepanzerte Begleitung des 1° R.C.C. bestehend aus zwei A.M. unter Lieutenant Bergougnoux, sowie auf LKW noch eine Section des 2° Muong unter Lieutenant Calvert.
Während sich diese Marschgruppe vorsichtig auf der Straße vorarbeitet, übernehmen die zwei Kompanien des 1° Muong die rechte Flanke und schlagen sich durch die bewaldeten Berge zwischen dem Schwarzen Fluss und der R.C. 6.
Man hält untereinander per Funk Kontakt und versucht, möglichst parallel vorzugehen.
Gegen 10 Uhr treffen die Legionäre schließlich auf einen Hinterhalt der Vietminh. Die Legionäre der beiden ersten Sections sind auf mehreren hundert Metern verteilt, als sie plötzlich simultan von der rechten Seite aus dem Wald mit zahlreichen automatischen Waffen und Mörsern beschossen werden. Die Vietminh haben sich auf einer Länge von einem Kilometer versteckt und nehmen die komplette Marschgruppe unter Feuer.
Die Legionäre der Section von Sergent Liebert, welche zu diesem Zeitpunkt die Spitze innehat, versuchen in Deckung zu gehen. Doch abgeschnitten vom Rest der Marschgruppe haben sie kaum eine Chance.
Während wenige Legionäre um Sergent Liebert zunächst noch Widerstand leisten, können sich etwa ein Dutzend Legionäre, darunter der Legionnaire Sniezec mit seinem F.M. um Lieutenant Fouquet-Lapar gruppieren.
Auch die Section von Sergent Bilonka zieht sich in den Wald zurück, denn auf der Straße bieten sie in leichtes Ziel.
Die beiden restlichen Sections der 1° Compagnie des I/5° REI unter Lieutenant Robin, die gepanzerten Fahrzeuge und die Section Muong sind mehrere hundert Meter hinter den ersten beiden Sections und können sich aus langsam aus der Gefahrenzone zurückziehen.
Die Legionäre um Lieutenant Fouquet-Lapar stoßen im zunächst Wald auf die verlassenen Stellungen der Vietminh, welche sich ihrerseits darauf konzentrieren, den Rest der Marschgruppe um die gepanzerten Fahrzeuge zu attackieren.
Die kleine Gruppe arbeitet sich dann langsam in Richtung der Fahrzeuge zurück. Dabei geht man im Rücken der angreifenden Vietminh vor und kann diese wirksam bekämpfen. So gelingt schließlich der Zusammenschluss.
Während die beiden Kompanien des 1° Muong von ihren entfernten Positionen nicht eingreifen können, startet Lieutenant Robin schließlich allein einen Gegenangriff zur Auffindung der zahlreichen Vermissten seiner 1° Compagnie des I/5° REI.
Zusammen mit den beiden A.M. gehen die übrig gebliebenen Legionäre mit der Section Muong auf der R.C. 6 vor.
Man stößt auf heftigen Widerstand, welcher schnell wieder einige Verluste fordert. Auch Lieutenant Paul Calvar vom 2° Muong ist bereits unter den Gefallenen.
Doch schließlich erreicht Unterstützung den Ort des Überfalls. Der Beschuss eines M8 und eines Chaffee Panzers, treibt die Vietminh schließlich in die Flucht.
Zusammen mit Teilen des 2° Bataillon Muong kann man letztlich nun erneut Vorstoßen. Doch man findet keine weiteren Verletzen mehr. Sie wurden allesamt von den Vietminh gefangengenommen.
Während die Artillerie aus Hoa Binh die Umgebung eindeckt, zieht man sich schließlich nach Hoa Binh zurück.
Nachwort
Die 1° Compagnie des I/5° REI musste in dem Überfall schwere Verluste hinnehmen. Während nur die beiden Offiziere und 25 Legionäre unverletzt geblieben sind, gelten fast alle Einheimischen, alle Unteroffziere, sowie zahlreiche weitere Legionäre als vermisst.
In den folgenden Tagen gelingt es noch drei Unteroffizieren, zwei Legionäre und zwei Einheimischen, sich zurück zur Truppe durchzuschlagen.
Doch der Rest bleibt vermisst. Unter ihnen ist auch der Legionnaire Willi Barz. Er gerät am Col de Lang Mo nur vier Tage vor seinem 23. Geburtstag in Gefangenschaft der Vietminh. Doch Willi Barz hat Glück und wird bereits am 02. Februar 1952 von den Vietminh freigelassen.
Für seine Leistungen wird er à l´ordre du Régiment ausgezeichnet.
Mehrere seiner Kameraden haben weniger Glück und den Überfall nicht überlebt. Darunter die Legionäre Willy Meinke, Andros Mendez Garcia, Karl Heinz Ramspott und Raymond Ropitail.