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Chefs de Corps

1° Bataillon Étranger de Parachutistes

März bis Juni 1948 - Khamisis in Algerien

Während in Indochina bereits die Compagnie Parachutiste du 3° R.E.I. aufgestellt wird, soll mit Entscheidung vom 27. März 1948 in Nordafrika ein erstes Fallschirmjägerbataillon der Fremdenlegion aufgestellt werden.

Im April 1948 werden von der Führung der Legion in den verschiedenen in Nordafrika stationierten Einheiten Freiwillige zur Aufstellung gesucht.
Die Resonanz ist groß und im Mai 1948 treffen die ersten Legionäre in Khamisis ein, nur wenige Kilometer von Sidi Bel Abbes entfernt.

In Khamisis stehen die ersten Kader für die Ausbildung der zukünftigen Fallschirmjäger bereit. Erster Offizier des zukünftigen Bataillons in Khamisis ist Lieutenant Emile Lepage.
Unter ihm wird das Camp ausgebaut und die Ausbildung wird unter der Führung von Lieutenant Colin im Juni 1948 begonnen.

Es folgen im Juni 1948 weitere Legionäre und auch weitere Offiziere, welche teilweise bereits als Fallschirmjäger ausgebildet sind.
Darunter Lieutenant Guy De Carvalho aus dem 1° R.C.P., welcher Adjoint unter Capitaine Pierre Darmuzai bei der 1° Compagnie wird.
Lieutenant Emile Lepage übernimmt die 1° Section, Sous-Lieutenant Robert Auboin die 2° Section und Sous-Lieutenant Pierre Hippert die 3° Section der 1° Compagnie.
Mit den neuen Legionären kann mit der Aufstellung einer 2° Compagnie unter Capitaine De Charpin und einer 3° Compagnie unter Lieutenant Delhomme begonnen werden.
Die Führung des neu aufzustellenden Bataillons übernimmt ab 24. Juni 1948 Capitaine Pierre Segrétain, welcher aus dem II/1° R.C.P. versetzt wurde.

Juli bis Oktober 1948 - Philippeville in Algerien

Abzeichen des 1° B.E.P.

Am 01. Juli 1948 wird das 1° Bataillon Étranger De Parachutistes unter Capitaine Pierre Segrétain offiziell aufgestellt.

Das 1° B.E.P. besteht zu diesem Zeitpunkt aber bislang nur aus etwa 350 Legionären.
Lediglich die 1° Compagnie von Capitaine Pierre Darmuzai ist fast komplett, selbst bei der C.C.B. von Capitaine Lucas fehlt es noch.
Bei den beiden anderen Kompanien tut sich noch viel. Die 3° Compagnie wird am 03. Juli 1948 von Capitaine Robert de Saint-Etienne übernommen, die 2° Compagnie am 04. Juli 1948 provisorisch von Lieutenant Xavier Hochart.

Am 05. Juli 1948 verlegen die 1° Compagnie und Teile der C.C.B. des 1° B.E.P. nach Philippeville, um dort die Springerausbildung zu absolvieren.
Untergebracht werden die Legionäre in einem Zeltlager, einige Kilometer außerhalb von Philippeville.

Bis zum 27. Juli 1948 absolvieren die ersten 350 Fallschirmjäger des 1° B.E.P. in Philippeville ihren Sprungkurs und erhalten ihre Brevets.

Den 06. August 1948 verlässt Capitaine Pierre Darmuzai das 1° B.E.P. bereits wieder und Lieutenant De Carvalho übernimmt die Führung der 1° Compagnie.
Derweil trifft am 07. August 1948 auch Capitaine Pierre Jeanpierre in Philippeville ein und übernimmt die Position des Commandant en second des 1° B.E.P.

Zahlreiche weitere Legionäre und Offiziere stoßen in Philippeville hinzu und so können bald auch die 2° Compagnie, ab September 1948 unter der Führung von Capitaine Gilbert Bouyssou, und die 3° Compagnie unter Capitaine Robert de Saint-Etienne vervollständigt werden.

Das 1° B.E.P. nimmt die nächsten Wochen in Philippeville weiter seine geplante Form an und obwohl es im Oktober 1948 noch nicht sein Effektiv erreicht hat, soll es umgehend nach Indochina verlegt werden. Das 1° B.E.P. ist dazu bestimmt, das 1° B.P.C. in Tonkin zu ersetzen.

Mers el Kébir

24. Oktober 1948

Foto von Aribert F., C.C.B./1° B.E.P.


Den 20. Oktober verlässt das 1° B.E.P. in einer Stärke von 27 Offizieren, 57 Unteroffizieren, 88 Caporaux und Caporaux-Chef, sowie 625 Legionären sein Camp in Philippeville und wird über Sétif nach Oran verbracht. Es kommt dort am 23. Oktober 1948 an.

Am 24. Oktober 1948 geht das 1° B.E.P. im französischen Flottenstützpunkt Mers-El-Kébir an Bord der Pasteur und wird zusammen mit dem 3° B.C.C.P. nach Indochina verschifft.

Mers el Kébir

24. Oktober 1948


Der Weg der Pasteur führt durch den Suezkanal über Aden, Colombo und Singapur bis nach Indochina. Die Pasteur erreicht das Cap Saint-Jacques am 09. November 1948.

Während das 3° B.C.C.P. nach Saigon verlegt, wird das 1° B.E.P. entlang der Küste Indochinas über Tourane nach Tonkin verschifft.
Am 12. November 1948 geht das 1° B.E.P. in Haiphong an Land.

November 1948 - Tonkin

Das 1° B.E.P. wird organisatorisch in das Groupement Léger Aéroporté in Hanoi eingegliedert.
Dem G.L.A.P. gehören zu diesem Zeitpunkt noch das I/1° R.C.P., das II/1° R.C.P. und die Cie Para/3° R.E.I. an.

Die Aufstellung des 1° B.E.P. zu diesem Zeitpunkt ist ersichtlich anhand der

Ordre de Bataille vom 12. November 1948.

Zum Unmut von Capitaine Segrétain muss er bereits unmittelbar nach der Ankuft eine Kompanie abstellen. Für die 1° Compagnie von Lieutenant De Carvalho geht es somit vom 14. bis 24. November 1948 nach Hai Duong, wo auch zwei Kompanien des II/1° R.C.P. stationiert sind.

Am Morgen des 15. November 1948 geht es für das restliche 1° B.E.P. von Haiphong aus per Zug in Richtung Hanoi.
Gegen 11:00 Uhr wird der Zug von einer Minenexplosion erschüttert. Es trifft den ersten Waggon, besetzt von den Sections der Sous-Lieutenants Rémy Meyer und Louis Stien aus der 2° Compagnie.
Der Legionnaire Gottfried Brayer wird auf der Stelle getötet, die Legionäre Michel Larzul und Erich Schronder können evakuiert werden, versterben aber noch am gleichen Tag im Hospital von Haiphong. Es sind die ersten Verluste des 1° B.E.P. in Indochina.

Nach dem Zwischenfall erreicht man Hanoi am Abend des 15. November 1948.
Im alten Bahnhof von Gia Lam wird Quartier bezogen und von nun an die Base Arrière des 1° B.E.P. gebildet. Von dort aus unternimmt man die nächsten Tage die ersten Patrouillen.

Die 2° Compagnie unter Capitaine Gilbert Bouyssou wird allerdings am 24. November 1948 nach Lang Son an die Route Coloniale 4 geflogen, wo sie die Cie Para/3° R.E.I. herauslöst und Colonel Vicaire, dem Kommandanten der Grenzregion unterstellt wird.
Die Legionäre der 2° Compagnie richten sich für einen längeren Aufenthalt in einem Posten bei Ky Lua, am Rande von Lang Son ein. Ihre Hauptaufgabe wird die nächsten Monate die Begleitung von Konvois auf der Route Coloniale 4 sein.

Karte der Route Coloniale 4 im Bereich Lang Son (6,4 MB)

Den 29. November 1948 verlässt auch der Hauptteil des 1° B.E.P. bereits wieder Hanoi. Über Ha Dong wird das Bataillon auf der Route Coloniale 6 in Richtung Südwesten transportiert, da man die Verantwortung für den Untersektor Xuan Mai übertragen bekommen hat.
Dort am Rande des Tonkin-Deltas werden mehrere Stellungen bezogen und ausgebaut. Die 3° Compagnie unter Capitaine Robert de Saint-Etienne richtet sich in Lang Bo ein, die C.C.B. wenige Kilometer weiter in Son Quyet und in Xuan Mai die 1° Compagnie von Lieutenant De Carvalho.

Karte des südl. Tonkin-Deltas mit Xuan Mai, Son Quyet und Lang Bo (6.1 MB)

Dezember 1948 - Xuan Mai und Lang Son

Den 03. Dezember 1948 beteiligt sich die 2° Compagnie des 1° B.E.P. an einer ersten Operation, nördlich von Na Cham.
Am Folgetag wird ein Konvoi auf der Route Coloniale 4 nach Cao Bang begleitet.

Derweil unternehmen die Kompanien des 1° B.E.P. von ihren Posten im Bereich der Route Coloniale 6 vorwiegend kleinere Patrouillen.

Erst den 08. Dezember 1948 beteiligen sich mehrere Sections des 1° B.E.P. unter der Führung von Capitaine Jeanpierre an einer Operation in Richtung Süden. Es handelt sich um eine Aktion zusammen mit marokkanischen Schützen im äußeren Rahmen der Operation Pegase.
In der Umgebung von Yen Trinh stößt das 1° B.E.P. auf Vietminh, welche das Feuer eröffnen. Sous-Lieutenant Christan De Chabot aus der 2° Section der 3° Compagnie und der Legionnaire Hubert Neuhauser aus der 1° Compagnie werden in diesem ersten Gefecht des 1° B.E.P. getötet.
Als man das Feuer entgegnet, u.a. mit den Mörser von Adjdant-Chef Eberhardt, ergreifen die Vietminh die Flucht.

Die 2° Compagnie des 1° B.E.P. unternimmt den 13. und 14. Dezember 1948 eine kleine Operation.
Am 19. Dezember 1949 evakuiert man die Opfer eines Angriffs auf einen Posten.
Die restlichen Tage des Jahres 1948 verbingt die 2° Compagnie hauptsächlich in Lang Son.

Für den Hauptteil des 1° B.E.P. ist der Dezember 1948 weiter vom Ausbau der Posten in Xuan Mai, Son Quyet und Lang Bo und kleineren Patrouillen bestimmt.
Der Posten der C.B.B. in Son Quyet wird nach Sous-Lieutenant Christan De Chabot, der Posten der 1° Compagnie in Xuan Mai wird nach dem Legionnaire Neuhauser benannt.
Doch sie bleiben nicht die letzten Opfer des Jahres, den 27. Dezember 1948 kommt der Caporal Peter Hutter bei der Explosion einer Mine ums Leben.

Karte des südl. Tonkin-Deltas mit Xuan Mai, Son Quyet und Lang Bo (6.1 MB)

Januar 1949 - Xuan Mai und Lang Son

Vom 03. bis 04. Januar 1949 muss die 2° Compagnie des 1° B.E.P. von Capitaine Bouyssou bereits wieder einen Konvoi von Lang Son nach Cao Bang und zurück begleiten. Es kommt jedoch zu keinen Zwischenfällen.

Beim Hauptteil des 1° B.E.P. im Tonkin-Delta fordern die Patrouillen zu Beginn des Jahres 1949 weiter ihre Verluste.
Den 09. Januar 1949 fällt der Legionnaire Rudolf Ortlieb bei einem Gefecht nahe Son Quyet.

Xuan Mai

07. Januar 1949

Foto von Aribert F., C.C.B./1° B.E.P.


Am 16. Januar 1949 muss die 2° Compagnie abermals einen Konvoi die Route Coloniale 4 hinauf begleiten.
Bis That Khe kommt es zu keinen Zwischenfällen, doch südlich von Dong Khe am Boulevard de la 73/2 gerät der Konvoi in einen Hinterhalt.
In dem zweistündigen Gefecht behält man zwar die Oberhand, doch es gibt zwei Tote und mehrere Verletzte.

Während die 2° Compagnie am 17. Januar 1949 wieder nach Lang Son zurückkehrt, fällt hunderte Kilometer entfernt im Tonkin-Delta Caporal Gustav Merz aus der 1° Compagnie des 1° B.E.P. bei der Durchsuchung des Dorfes Co Gao in der Umgebung von Xuan Mai einer verstecken Mine zum Opfer.

Xuan Mai

07. Januar 1949

Foto von Aribert F., C.C.B./1° B.E.P.


Die drei Kompanien des 1° B.E.P. beteiligen sich Mitte Januar 1949 noch an einer Operation in Richtung Son Tay, es kommt dabei zu kleineren Gefechten.

Die Lage an der Route Coloniale 4 zieht derweil langsam an. Den 21. Januar 1949 fällt abermals ein Konvoi in einen Hinterhalt. Diesmal bei An Chau und es gibt es zahlreiche Gefallene zu beklagen.
Diese werden am 28. Januar 1949 in Lang Son beigesetzt. Die 2° Compagnie des 1° B.E.P. stellt die Ehrenwache.

Am 29. Januar 1949 bricht die 2° Compagnie auf nach Dinh Lap, von dort wird eine mehrtägige Operation in den Bergen durchgeführt.

Karte der Route Coloniale 4 im Bereich Lang Son (6,4 MB)

Februar 1949 - Xuan Mai und Lang Son

Zum 01. Februar 1949 wird in Hanoi die Base Aéroportée Nord gebildet und das G.L.A.P. eingegliedert.
Der B.A.P.N. gehören zu diesem Zeitpunkt neben dem 1° B.E.P. nur noch das II/1° R.C.P. an, sowie einzelne Einheiten wie die Cie Para/3° R.E.I. und die 3° C.I.P. Denn das I/1° R.C.P. verlässt Indochina zum Ende des Monats und das 3° B.C.C.P. ist neben anderen Parabataillonen weiter in Saigon stationiert.

Zunächst hält der Hauptteil des 1° B.E.P. im Februar 1949 weiter seine Posten an der Route Coloniale 6 am Rande des Tonkin-Deltas.
Doch ab 10. Februar 1949 übergibt man die Posten und kehrt nach Hanoi zurück. Während die C.C.B. zusammen mit der 3° Compagnie in Gia Lam stationiert sind, bezieht die 1° Compagnie ihr Quartier in der Citadelle von Hanoi.

Personell gibt es die ersten Veränderungen. So übernimmt Lieutenant Pierre Laborde die Führung der C.C.B., da Capitaine Lucas das Bataillon verlässt.
Die 2° Section der 3° Compagnie hat mittlerweile Lieutenant Bressy übernommen.

Für die 2° Compagnie des 1° B.E.P. geht es derweil am 09. Februar 1949 wieder auf eine Operation in die Region von Dinh Lap.
Den 12. Februar 1949 bricht man für eine mehrtägige Operation in der Region von Na Cham auf.
Kaum zurück in Lang Son geht es vom 20. bis zum 22. Februar 1949 erneut auf eine Patrouille und den 23. und 24. Februar 1949 muss erneut ein Konvoi eskortiert werden.

Karte der Route Coloniale 4 im Bereich Lang Son (6,4 MB)

März 1949 - Hanoi und Lang Son

Das 1° B.E.P. ist im März 1949 in Hanoi als Eingreifreserve stationiert. Von Hanoi aus werden aber auf kleinere Operationen, u.a. in der Region von Hai Duong durchgeführt.

An der Route Coloniale 4 gibt es im März 1949 die heftigsten Angriffe seit langer Zeit, die Vietminh starten eine Offensive in der Region That Khe. Zwei Posten des II/3° R.E.I. südlich von That Khe werden in der Nacht vom 15. auf den 16. März 1949 durch die Vietminh zerstört.
Zur Unterstützung wird am Morgen des 16. März 1949 die 2° Compagnie des 1° B.E.P. nach That Khe entsandt. Man kommt von Lang Son aus auf der Route Coloniale 4 aber zweimal unter Feuer und erreicht bis zum Abend lediglich Na Cham.
Den 17. März 1949 erreicht die 2° Compagnie des 1° B.E.P. die zerstörten Posten bei That Khe. Die zahlreichen Verwundeten des II/3° R.E.I. werden am 18. März 1949 nach Lang Son eskortiert.

Lang Son

Parade in der Nekropole

Foto des Legionärs Fritz G.


Der Hauptteil des 1° B.E.P. nimmt derweil im Tonkin-Delta an der Operation Bayard teil.
Vom 18. bis zum 24. März 1949 operiert das 1° B.E.P. für mehrere Tage in der Region Dong Trieu, nordöstlich von Hai Phong. Die Vietminh gehen den Gefechten aus dem Weg, doch es können zurückgelassene Waffen und Material gesichert werden.

Karte der Route Coloniale 4 mit Dong Trieu (6,4 MB)

Lang Son

Parade in der Nekropole

Foto des Legionärs Fritz G.


Unterdessen ist die 2° Compagnie am 19. März 1949 wieder auf der Route Coloniale 4 im Einsatz. Ein bei Na Cham in einen Hinterhalt geratener Konvoi wird unterstützt und nach Lang Son begleitet.
Den 23. März 1949 muss erneut ein Konvoi in Richtung Cao Bang begleitet werden.
Die 2° Compagnie fällt am Lung Vai in einen Hinterhalt, es kommt zu einem leichten Gefecht.
Am 24. März 1949 begleitet eine Section der 2° Compagnie erneut einen Konvoi nach Cao Bang, während eine weitere Section einen Konvoi nach Dinh Lap begleitet und die letzte Section mehrere Verwundete bei Loc Binh evakuiert.
Vom 27. auf den 28. März 1949 beteiligt sich die 2° Compagnie an einer Operation gegen einen in der Region Ban Xam vermuteten Posten der Vietminh.
Kaum zurück, werden die ersten Sections der 2° Compagnie am 29. März 1949 nach That Khe verlegt.

Karte der Region Cao Bang bis That Khe (6,1 MB)

April 1949 - Hanoi und That Khe

Am 04. April 1949 erreicht auch die letzte Section der 2° Compagnie des 1° B.E.P. That Khe, um das II/3° R.E.I. von Chef de Bataillon Raberin zu unterstützen.
Die folgenden Tage und Wochen werden Patrouillen in der Umgebung von That Khe durchgeführt. Es kommt dabei nur zu leichten Gefechten.

Den 16. April 1949 kommt es zur ersten Luftlandeeinsatz beim 1° B.E.P. in Hanoi. Als Alarmzug trifft es allerdings nur die 1° Section der 3° Compagnie von Lieutenant Gilbert Roy.
Die Legionäre springen über dem abgelegenen Posten Cha Vai ab, gut 30 Kilometer südwestlich von Phu Tho nahe Xuan Dai am Song Mua gelegen, nachdem dieser von den Vietminh attackiert wurde.
Bis zum 22. April 1949 bleibt die Section dort eingesetzt, dann kehrt sie nach Hanoi zurück.

Am 25. April 1949 muss die 2° Compagnie des 1° B.E.P. erneut einen Konvoi sichern. Zusammen u.a. mit Kräften des II/3° R.E.I., auf dem Teilstück der Route Coloniale 4 von That Khe in Richtung Dong Khe.
Die drei Sections der 2° Compagnie besetzen über Kilometer entfernt verschiedene Positionen. Als die Spitze des Konvois am Loung Phai in einen schweren Hinterhalt fällt, kann man nur schwer eingreifen, da die Vietminh jegliche Annäherung blockieren.
Man kann die zahlenmäßig mehrfach überlegenen Vietminh zwar letztlich zurückdrängen, aber über ein Dutzend Fahrzeuge werden zerstört.
Es gibt insgesamt elf Tote, 25 Verletzte und sechs Vermisste, davon die meisten beim II/3° R.E.I. Die 2° Compagnie des 1° B.E.P. hat erneut Glück und nur wenige Verletzte.

Es wird der vorerst letzte Einsatz in That Khe, am 29. April 1949 bricht die 2° Compagnie in Richtung Lang Son auf.

29. April 1949 - Operation Pomone I

aus dem Carnet des services aeriens

von Aribert F., C.C.B./1° B.E.P.


Ebenfalls am 29. April 1949 hat das 1° B.E.P. endlich seine ersten große Luftlandeoperation.
Am Morgen des 29. April 1949 springen die und die 3° Compagnie mit zwei Sections der C.C.B. des 1° B.E.P., sowie der 7 ° Compagnie des II/1° R.C.P., dem Stab des G.L.A.P. und der Section Génie bei Phu Lo der Route Coloniale 2 ab.

Im Rahmen der ersten Phase der Operation Pomone soll die Region von Phu Tho, ca. 70 Kilometer nordwestlich von Hanoi zwischen dem Roten Fluss und dem Klaren Fluss, eingenommen und von Vietminh gesäubert werden. Neben den Fallschirmjägern sind an der Operation auch zahlreiche Truppenteile am Boden beteiligt, darunter das 10° Tabor, das II/24° R.T.S. und das B.M.I.

Doch der Schlag führt ins Leere, die Vietminh haben die Gegend bereits verlassen. Auch die Absuche der Region für die nächsten drei Tage führt zu keinen nennenswerten Ergebnissen.

Siehe dazu Operation Pomone I

Karte des nördl. Deltas mit Vietri und Phu Tho (6,1 MB)

Mai 1949 - Phu Doan und Tuyen Quang

Am 01. Mai 1949 verlässt die 2° Compagnie des 1° B.E.P. nach der fünfmonatigen Abordnung per LKW Lang Son, um über Tien Yen nach Hanoi zurückzukehren.
Die Legionäre sind mehrere Tage unterwegs und verpassen daher auch die zweite große Luftlandeoperation des 1° B.E.P.

Im Rahmen der Operatione Pomone II soll nun auch die Region weiter nördlich von Phu Tho, um Phu Doan und Tuyen Quang am Klaren Fluss, durchkämmt werden.
Zur Sicherung der weiteren Truppen sollen die Fallschirmjäger im Vorfeld die Stadt Phu Doan an der Mündung des Song Chay in den Klaren Fluss einnehmen.

Am 07. Mai 1949 springen die und 3° Compagnie des 1° B.E.P. mit drei Kompanien des II/1° R.C.P., dem Stab des G.L.A.P. und der Section Génie in zwei Wellen bei Phu Doan ab.
Während das II/1° R.C.P. am Abend die Stadt Phu Doan kampflos einnehmen kann, sammelt sich das 1° B.E.P. mit dem G.L.A.P. in Ngoc Chuc, am Nordufer des Klaren Fluss.

Den 08. Mai 1949 treffen die weiteren Kräfte ein, das B.M.I., das 10° Tabor und Teile des 8° R.S.M.
Zusammen stößt man am 09. Mai 1949 bis Lap Xuyen am Song Chay vor.

Die nächsten Tage geht es weiter in Richtung Tuyen Quang. Am 12. Mai 1949 kann das 1° B.E.P. die geschichtsträchtige Stadt wiederstandslos einnehmen.
Von Tuyen Quang aus werden die nächsten Tage mehrere Operationen in der Region unternommen, die aber keine Ergebnisse bringen.
Zwischen dem 19. und dem 21. Mai 1949 operiert das 1° B.E.P. im Tal des Song Chay. Den 20. Mai 1949 können dabei in der Gegend von Phu Hien größere Waffenwerkstätten und Depots der Vietminh ausgemacht und zerstört werden. Den Legionären fallen allein 38 Mörser des Kalibers 60 mm in die Hände.

Mit dem Abbruch der Operation Pomone II kehren die eingesetzten Truppen ab dem 24. Mai 1949entlang des Riviere Claire ins Tonkin-Delta zurück.
Dabei fällt das des II/1° R.C.P. am 25. Mai 1949 bei Le My, nur 20 Kilometer nördlich von Vietri, in einen schweren Hinterhalt. Auch den 28. Mai 1949 kommt es Nha Mon noch zu Gefechten für das 1° B.E.P.

Siehe dazu Operation Pomone II

Karte des nördl. Deltas mit Vietri, Phu Doan und Tuyen Quang (6,1 MB)

Juni 1949 - Hanoi

Nach der Operation findet das 1° B.E.P. im Juni 1949 in Hanoi - Gia Lam das erste Mal nach seiner Ankunft in Indochina wieder komplett zusammen.

Am 01. Juni 1949 wird zudem auch die Cie Para/3° R.E.I. von Lieutenant Jacques Morin aufgelöst und in das 1° B.E.P. eingegliedert.
Lieutenant Morin übernimmt zukünftig die Position des Aufklärungsoffiziers in der C.C.B. des 1° B.E.P.
Die Section von Lieutenant Jean Vion aus der Cie Para/3° R.E.I. ist derweil noch in der Region Nghia Lo im Einsatz und kehrt erst Mitte Juni 1949 nach Hanoi zurück.

Weiterhin bekommt das 1° B.E.P. im Juni 1949 mit Médecin-Capitaine Pierre Pédoussaut einen fest zugeteilten Dokotor in das Bataillon.

Im Juni 1949 werden von Hanoi aus durch das 1° B.E.P. eher kleinere Operationen durchgeführt. Hauptsächlich in die Region nordöstlich von Hanoi, da die Generäle planen, den französischen Einflussbereich dort künftig zu erweitern.
Bei einer dieser Operationen fällt am 08. Juni 1949 bei Cung Yen der Legionnaire Zdzislaw Prochon einer Mine zum Opfer.

Zwischen den Operationen übernehmen die Legionäre des 1° B.E.P. auch Bereitschafts- und Wachdienste, u.a. an der Pont Doumer.

Karte des nördl. Deltas mit Hanoi und Gia Lam (6,1 MB)

Juli 1949 - Bac Ninh

Mit Wirkung zum 01. Juli 1949 wird Capitaine Pierre Segrétain zum Chef de Bataillon befördert.

Für sein 1° B.E.P. geht es auch im Juli 1949 mit Operationen nordöstlich von Hanoi weiter. Das 1° B.E.P. ist dort an der Route Coloniale 1 im Einsatz.
Ziel ist das Dorf Dinh Bang, welches nur sieben Kilometer entfernt von Gia Lam liegt und als Versteck von Vietminh gilt.
Noch in der Nacht wird das Dorf umstellt und am frühen Morgen des 02. Juli 1949 greift das 1° B.E.P. an. Doch die Vietminh haben sich dort verschanzt und es entwickelt sich ein heftiges Gefecht, welches schnell schwere Verluste fordert.
Man zieht sich schließlich zurück und lässt die Luftwaffe und die Artillerie einsetzen.
Sergent Gilbert Souchet, Caporal Aldo Maggi, sowie die Legionäre Kurt Gniegwitz, Siegfried Hohenberger und Paul Schumann sind in dem Gefecht um Dinh Bang gefallen, dazu gibt es 14 Verletzte.
Sergent Heinz Harbeck erliegt am 04. Juli 1949 seinen Verletzungen im Hospital von Hanoi.

Mit der Ankunft sieben zusätzlicher Bataillone in Tonkin, darunter zwei Bataillone des 5° R.E.I., startet man am 13. Juli 1949 die Operation Bastille, um die Regionen Bac Ninh und Phu Lang Thuong, nördlich des Canal des Rapides unter Kontrolle zu bringen.
Das 1° B.E.P. beteiligt sich u.a. neben dem II/1° R.C.P. für den kompletten Juli 1949 an dieser Operation.

Lediglich die 3° Compagnie von Capitaine De Saint-Etienne bleibt in Hanoi zurück und nimmt an der Parade am 14. Juli 1949 in Hanoi teil.

Für den Rest des 1° B.E.P. kommt es im Rahmen der Operation Bastille vereinzelt zu Gefechten, so beispielsweise am 15. Juli 1949.
Den 25., 26. und 27. Juli 1949 kommt es zu Kämpfen bei Le Phap. Dabei kommt Caporal-Chef Marco Suss am 26. Juli 1949 ums Leben.
Sergent Heinz Hammermeister, ein Ehemaliger aus der Cie Para/3° R.E.I., wird schwer verletzt und verstirbt am 27. Juli 1949 im Hospital von Hanoi.

Den 28. Juli 1949 bezieht das 1° B.E.P. in Van Thuang und in Le Phap Stellung, nördlich von Hanoi.

Karte des nördl. Deltas mit Bac Ninh und Phu Lang Thuong (6,1 MB)

August 1949 - Vinh Yen

Erst den 08. August 1949 kehrt das 1° B.E.P. mit Abbruch der Operation Bastille wieder nach Gia Lam zurück.

In Hanoi sind gerade auch das 3° B.C.C.P. und das 5° B.C.C.P. frisch eingetroffen, so dass die B.A.P.N. nun deutlich verstärkt ist.
Neue Operationen können nun durchgeführt werden und bereits am frühen Morgen des 16. August 1949 verlegt das 1° B.E.P. wieder zum Flugplatz Bach Mai.
Doch ein geplanter Sprung wird kurzfristig abgesagt und die Legionäre kehren unverrichteter Ding nach Gia Lam zurück.

Am 18. August 1949 beginnt aber schließlich die Operation Canigou unter der Führung von Lieutenant-Colonel Carbonel.
Deren Ziel ist es, die Regionen von Vinh Yen und Phuc Yen, nordwestlich von Hanoi, zu besetzen.

18. August 1948 - Operation Canigou

aus dem Carnet des services aeriens

von Aribert F., C.C.B./1° B.E.P.


Um zwei Infanteriebataillonen, dem III/6° R.E.I. und dem II/13° D.B.L.E., den Vormarsch in die Region zu erleichtern und den Fluchtweg der Vietminh abzuschneiden, springt das 1° B.E.P. mit dem 5° B.C.C.P., dem P.C. des G.L.A.P. und einer Section Génie am Morgen des 18. August 1949 bei Tinh Luyen ab, 15 Kilometer nordwestlich von Vinh Yen am Oberlauf des Song Day.

Das 1° B.E.P. spingt in der zweiten Welle ab, nordöstlich von Tinh Luyen. Dabei sind 105 Legionäre der 1° Compagnie, 206 Legionäre der 2° Compagnie, 113 Legionäre der 3° Compagnie und 64 Legionäre der C.C.B., sowie acht Partisanen.
Bei dem Sprung kommen Sergent Ciceronne Constantinescu und der Legionnaire Erich Kruger vom 1° B.E.P. ums Leben, dazu gibt es weitere zwei Verletzte.

Wärend die 1° Compagnie noch die Landezone und den P.C. des 1° B.E.P. sichert, verlegt der Rest des 1° B.E.P. in südlicher Richtung nach Hoang Van. Es kommt zu vereinzelten Gefechten.

In den nächsten Tagen wird die Region durchkämmt. Dabei kommt es zunächst nur zu kleineren Gefechten, wie am 21. August 1949 bei Yen Noi, wobei Sergent Valentin Thotchenko fällt.

Karte des nördl. Deltas mit Vinh Yen und Phuc Yen (6,1 MB)

September 1949 - Vinh Yen und Hanoi

Den 02. September 1949 kann das 1° B.E.P. schließlich bei Cam Trach, nahe Dao Tu, größere Gruppe Vietminh einkreisen.
Von den Vietminh unbemerkt, wird das Feuer durch die Mörser der Section Lourde von Adjudant-Chef Eberhardt eröffnet.
Nur wenigen Vietminh gelingt die Flucht, ihre Verluste sind schwer. Fast eine komplette Kompanie wird ausgeschaltet. Es werden zwei F.M., 24 Gewehre und 250 Granaten sichergestellt.

Tonkin-Delta

Foto von Aribert F., C.C.B./1° B.E.P.


Auch die nächsten Tage verbringt das 1° B.E.P. noch in der Region von Vinh Yen.
Erst mit dem Abbruch der Operation Canigou, kehrt das 1° B.E.P. am 13. September 1949 nach Hanoi zurück.
Insgesamt hat die Operation das 1° B.E.P. fünf Gefallene und einige Verletzte gekostet.

Den Rest des Monats September verbringt das 1° B.E.P. in Gia Lam. Das Bataillon hat nun etwas Zeit sich zu regenerieren.
Die Operationen der letzten Monate haben viel Kraft gekostet und trotz einer theoretischen Stärke von 645 Mann sind mit Stand vom 30. September 1949 nur 399 Mann einsatzbereit.
Zahlreiche Legionäre, Unteroffziere und Offiziere leiden an tropischen Krankheiten und müssen sich schonen. Allein 114 Legionäre des 1° B.E.P. liegen im Hospital.

Karte des nördl. Deltas mit Vinh Yen und Phuc Yen (6,1 MB)

Oktober 1949 - Route Coloniale 4

Auch Anfang Oktober 1949 verbleibt das 1° B.E.P. zunächst noch in Gia Lam.

In dieser Zeit sind die Vietminh an der Route Coloniale 4 wieder sehr aktiv. Insbesondere in der Region um That Khe, welche vom II/3° R.E.I. kontrolliert wird.
Am 02. Oktober 1949 attackiert das T.D. 174 einen Konvoi am Lung Vai. Diesmal trifft es die Spahis schwer, es gibt über 30 Tote.
Um den nächsten Konvoi zu schützen, soll nun das 1° B.E.P. an der Route Coloniale 4 eingesetzt werden.

14. Oktober 1949 - Operation Thérèse

aus dem Carnet des services aeriens

von Roloff Jürgensen, 1° B.E.P.


Am 14. Oktober 1949 springt das 1° B.E.P. im Rahmen der Operation Thérèse in einem Tal nahe des Lung Vai ab.
Beteiligt sind 105 Legionäre der 1° Compagnie, 110 Legionäre der 2° Compagnie, 110 Legionäre der 3° Compagnie und 74 Legionäre der C.C.B. des 1° B.E.P.
Die Landezone ist sehr klein und einige Legionäre werden über einem felsigen und bewaldeten Gebiet abgesetzt. 14 Legionäre werden dabei schwer verletzt, darunter auch Lieutenant Louis Stien und Lieutenant Jean Vion, welcher das 1° B.E.P. daraufhin verlassen muss. Zudem wird Caporal Hans Frenzer wird nach dem Sprung vermisst.

Im Rahmen der Operation Thérèse operiert das 1° B.E.P. noch sechs Tage lang in der Region am Lung Vai. Der Konvoi kann unbeschadet passieren, aber das berüchtigte T.D. 174 kann nicht aufgespürt werden.
Am 24. Oktober 1949 fliegt das 1° B.E.P. von Lang Son aus schließlich wieder zurück nach Hanoi.

Karte der Region Na Cham mit Lung Vai (6,5 MB)

November 1949 - Hanoi und Hoa Binh

Die ersten Wochen des November 1949 verbringt das 1° B.E.P. zunächst in Hanoi.

Am 11. November 1949 nimmt das 1° B.E.P. dort an der Parade zur Feier des Endes des Ersten Weltkriegs teil.

Hanoi

11. November 1949

Foto von Aribert F., C.C.B./1° B.E.P.


Während des Aufenthalts in Hanoi kommt es zu einzelnen organisatorischen Veränderungen.
So wird die 1° Compagnie am 17. November 1949 von Capitaine Pierre Garrigues übernommen, während Lieutenant Guy De Carvalho in die C.C.B. wechselt. Auch Lieutenant Emile Lepage hat seine Section verlassen und dient mittlerweile in der C.C.B.
Den 19. November 1949 verässt 1° Compagnie ihre bisherige Unterkunft in der Zitadelle von Hanoi und wird zum Rest des 1° B.E.P. nach Gia Lam verlegt.

Unterdessen starten die Vietminh im November 1949 eine Offensive im Thai-Hochland, westlich des Tonkin-Deltas. Zahlreiche Posten in der Region von Hoa Binh über Moc Chau bis zum Tal des Song Ma werden überrannt. Von den Posten Cho Bo und Suyut, westlich von Hoa Binh am fehlt jede Nachricht.
Man entsendet zunächst das I/5° R.E.I. nach Hoa Binh an den Schwarzen Fluss. Doch die Legionäre des 1° B.E.P. kommen am 26. November 1949 auf dem Weg nach Cho Bo ebenfalls in Bedrängnis, eine komplette Section wird aufgerieben.
Zur Unterstützung werden nun die Fallschirmjäger mobilisiert. Zunächst springt am 26. November 1949 eine Section Muong über Hoa Binh ab.

Am 27. November 1949 folgt die 2° Compagnie des 1° B.E.P. von Capitaine Bouyssou in einer Stärke von 124 Mann.
Erneut gibt es einen Unfall beim Sprung. Da sich sein Fallschirm nicht öffnet, kommt Caporal Paul Gerboud ums Leben.

Von Hoa Binh aus, stoßen die Fallschirmjäger unter der Führung von Commandant Thomas vom I/5° R.E.I. über Cho Bo nach Suyut vor.
Bei Cho Bo können die Fallschirmjäger noch einzelne versprengte Kameraden des I/5° R.E.I. retten. Dann geht es weiter nach Suyut.
Man findet den Posten am 30. November 1949 völlig zerstört vor.

Karte der Region Hoa Binh mit Cho Bo und Suyut (6,1 MB)

Dezember 1949 - Hoa Binh und Tonkin-Delta

Während eine Abordnung des I/5° R.E.I. in Suyut zurückbleibt, verlegt die 2° Compagnie des 1° B.E.P. von Capitaine Bouyssou wieder nach Hoa Binh.

Suyut und einige weitere Posten am Schwarzen Fluss sollen nicht wieder besetzt werden und somit kehrt die 2° Compagnie des 1° B.E.P. Anfang Dezember 1949 wieder nach Hanoi zurück.

Hoa Binh wird zunächst noch weiter gehalten. Und am 14. Dezember 1949 kommt das 1° B.E.P. erneut in die Region, um eine dreitägige Operation nordöstlich von Hoa Binh durchzuführen.

Karte der Region Hoa Binh mit Cho Bo und Suyut (6,1 MB)

Danach geht es wieder zurück in das Tonkin-Delta. Ab 21. Dezember 1949 nimmt das 1° B.E.P. dort an der Operation Diabolo teil.

Tonkin-Delta

Foto von Aribert F., C.C.B./1° B.E.P.


Zusammen mit dem 3° B.C.C.P., dem R.I.C.M., fünf Infanteriebataillonen und Marineeinheiten hat die Operation das Ziel, das Dreieck zwischen dem Roten Fluß, der R.C. 5 zwischen Hanoi und Hai Phong und dem Canal des Rapides zu sichern, so dass dort Posten ausgebaut werden können.

Für das 1° B.E.P. geht es am linken Ufer des Roten Flusses hinab, zwischen dem Kanal von An Thi und Hung Yen. Es kommt dabei zu keinen nennenswerten Gefechten.

An Heiligabend wird das Bataillon im Feld von Général Monclar besucht.
Den letzten Tag des Jahres wird Lieutenant Pierre Laborde aus der C.C.B. durch eine Minenexplosion schwer verletzt.

Karte des nördl. Deltas mit Hanoi am Roten Fluss, der R.C. 5 und dem Canal des rapides (6,1 MB)

Januar 1950 - Hanoi und Tonkin-Delta

Anfang Januar 1950 ist das 1° B.E.P. zunächst noch in die Operation Diabolo eingebunden.
Doch am 03. Januar 1950 kehrt das Bataillon nach Gia Lam zurück, während die Operation noch bis 15. Januar 1950 fortgeführt wird.

Ab dem 09. Januar 1950 wird die 3° Compagnie von Capitaine De Saint-Etienne ohne des Rest des 1° B.E.P. eingesetzt.
Mit weiteren Einheiten fungieren die Legionäre als Eskorte für die Nationalchinesen, welche zu tausenden an der Grenze aufgetaucht sind, sich bis Luc Nam durchgeschlagen haben und nun über Sept Pagodes, Hai Duong und Hai Phong in Lager an der Küste geleitet werden.

Tonkin-Delta

Foto von Aribert F., C.C.B./1° B.E.P.


Den 22. Januar 1950 geht es für das 1° B.E.P. wieder auf Operation.

Zusammen mit marokkanischen Schützen, Partisanen und in Begleitung von Panzern ist das 1° B.E.P. die nächsten zwei Wochen in der Region von Nam Dinh eingesetzt.

Karte des südl. Deltas mit Hung Yen und Nam Dinh (6,1 MB)

Februar 1950 - Hanoi und Thai Binh

Im Februar 1950 übernimmt Lieutenant Pelleterat De Borde die Führung der C.C.B. des 1° B.E.P., da Lieutenant Laborde weiterhin im Hospital Lanessan liegt und nicht mehr zurückkehren wird.

Unterdessen werden die Operationen zur Befriedung des Tonkin-Deltas fortgesetzt. Man will zunächst im Rahmen der Operation Tonneau die Stadt und die Region von Thai Binh einnehmen. Neben dem 1° B.E.P. ist auch das R.I.C.M. an der Operation beteiligt.

Für das 1° B.E.P. beginnt die Operation Tonneau am 08. Februar 1950 mit der Einnnahme der Stadt Thai Binh.
Per LKW wird das 1° B.E.P. am frühen Morgen in die Region gebracht. Um 06:00 Uhr beginnt der Marsch in Richtung Thai Binh. Es zählt nun die Schnelligkeit, um die Vietminh zu überraschen.

Tonkin-Delta

Foto von Aribert F., C.C.B./1° B.E.P.


Die 3° Compagnie von Capitaine Robert De Saint-Etienne marschiert voran und schafft die knapp 20 Kilometer in zwei Stunden.

Doch die Vorhut übernimmt das Commando von Sergent Georges Kopatoff welches aus Partisanen, sogar teilweise ehemaligen Vietminh besteht.
Es gelingt so, die Vietminh zu überraschen und die Brücke über den Song Tra Ly einzunehmen, bevor diese von den flüchtenden Vietminh zerstört wird.

Die Section von Lieutenant Georges Berthaud der 3° Compagnie stößt dabei noch auf leichten Widerstand, welcher aber unter Einsatz der Sections von Sous-Lieutenant Jean Cornuault und Lieutenant Marc Nicolas schnell gebrochen werden kann.

Unterdessen trifft auch die 2° Compagnie ein, voran die Section von Lieutenant Charles Delafond und nimmt innerhalb weniger Minuten die Kathedrale von Thai Binh ein.

Thai Binh

Brücke über den Song Tra Ly

Foto von Aribert F., C.C.B./1° B.E.P.


Gegen 08:30 Uhr ist Thai Binh bereits komplett in der Hand des 1° B.E.P. Und dies ohne eigene Verluste.

Die nächsten Tage werden die Dörfer in der Region durchkämmt, dabei werden einige Legionäre durch versteckte Minen verletzt.
Es kommt vereinzelt auch zu Gefechten. So fällt Sergent Georges Kopatoff, der Führer des Commandos des 1° B.E.P., am 16. Februar 1950 in Lai Tri, nordwestlich von Thai Binh. Das Commando wird daraufhin von Caporal Boris Constant übernommen.

Den 25. Februar 1950 wird die Operation Tonneau beendet und für das 1° B.E.P. geht es per L.C.T. zurück nach Hanoi.

Karte des südl. Deltas mit Thai Binh und Nam Dinh (6,1 MB)

März 1950 - Bac Ninh und Hanoi

Während die Operationen in der Region Thai Binh weitergeführt werden, unterstützt das 1° B.E.P. Anfang März 1950 erneut bei der Entwaffnung und Überwachung eines Regiments von Nationalchinesen, welches sich unter dem Druck der Truppen Maos über die Grenze nach Tonkin geflüchtet hat.

Unterdessen übernimmt der neu eingetroffene Sous-Lieutenant De Lacroix-Vaubois ab 13. März 1950 den Posten des Funkoffiziers des 1° B.E.P.

Zwischen dem 19. und 26. März 1950 nimmt das 1° B.E.P. an der Operation Archevêque in der Region Bac Ninh und am Song Cau teil, um dort den Bau von Posten an der R.P. 16 zu ermöglichen.

Nach der Rückkehr nach Gia Lam können Ende März 1950 auch wieder einige Übungssprünge durchgeführt werden.
Für viele Legionäre des 1° B.E.P. sind dies die ersten Übungssprünge seit der Ankunft des Bataillons in Indochina.

Karte des nördl. Deltas mit Bac Ninh und Phu Lang Thuong (6,1 MB)

April 1950 - Hanoi und Quang Nguyen

Auch Anfang bis Mitte April 1949 werden beim 1° B.E.P. einige Überungssprünge durchgeführt.

Mitte April 1950 kommt ein Renfort von Legionären unter der Führung von Lieutenant Roger Faulques neu in das 1° B.E.P.
Lieutenant Faulques hat seine erste Séjour im I/3° R.E.I. absolviert und übernimmt nun die Ausbildung der Kader des 1° B.E.P. im neu aufgestellten Peloton d´élèves gradés (P.E.G.)
Dabei stehen ihm Lieutenant Louis Stien, sowie einige erfahrene Unteroffiziere zu Seite, darunter u.a. die Sergents Vraux und Kerzel.

Unterdessen setzen sich die Operationen in der Region Thai Binh unter der Beteiligung mehrerer Infanteriebataillone fort.
Ab dem 20. April 1950 ist das 1° B.E.P. dann aber auch wieder im südlichen Delta eingesetzt, im Rahmen der Operation David.
Die Operation David hat das Ziel zunächst die Region Quang Ngyuen, ca. 35 Kilometer südlich von Hanoi, zu sichern und damit den Sektor von Ha Dong in südlicher Richtung zu erweitern.
Sie ist Teil des umfangreichen Vorhabens, nach Thai Binh auch die Region von Phu Ly am Song Day unter französische Kontrolle zu bringen.

20. April 1950 - Operation David

aus dem Carnet des services aeriens

von Aribert F., C.C.B./1° B.E.P.


Während der P.C. des 1° B.E.P. mit Teilen der C.C.B. und der 1° Compagnie von Capitaine Pierre Garrigues am 20. April 1950 bei Quang Nguyen abspringt, folgt der Rest des Bataillons per LKW.
Die Legionäre der und 3° Compagnie des 1° B.E.P. werden in Binh Da abgesetzt und marschieren über Kim Bai nach Quang Nguyen. Dabei kommt es zu vereinzelten Gefechten mit zwei gegenerischen Kompanien.
Beim Durchbrechen des gegnerischen Widerstands zeichnet sich u.a. Sergent-Chef Georges Bonnin aus der 2° Compagnie des 1° B.E.P. aus.

Tonkin-Delta

Foto von Aribert F., C.C.B./1° B.E.P.


Im Rahmen der Operation David kommt es auch die nächsten Tage zu ernsten Gefechten für das 1° B.E.P. in der Region um Quang Nguyen.
139 Vietminh fallen dabei und 29 Gefangene werden gemacht. Die Verluste beim 1° B.E.P. sind vergleichweise gering.
Den 21. April 1950 verstirbt Caporal Istvan Veres bei der Explosion einer Mine in Phuong Thuong. Zudem gibt es zehn Verletzte, von denen der Legionnaire Enrico Bianchi nach Evakuierung am 23. April 1950 in Hanoi verstirbt.

Den 26. April 1950 wird die Operation David beendet und am 29. April 1950 kehrt das 1° B.E.P. nach Hanoi zurück.
In Hanoi kann das 1° B.E.P. am 30. April 1950 Camerone feiern.

Karte des südl. Deltas mit Thai Binh und Quang Nguyen (6,1 MB)

Mai 1950 - Hanoi und Phu Ly

Im Mai 1950 verlässt Lieutenant Jacques Morin das 1° B.E.P. und kehrt nach einer langen Séjour zurück nach Nordafrika.
Seinen Posten als Aufklärungsoffizier des 1° B.E.P. übernimmt einige Zeit später Lieutenant Louis Stien.

Doch zunächst wird Mitte Mai 1950 im Rahmen der Operation Foudre erneut das Ziel Phu Ly ins Auge gefasst.
Nachdem am Song Day am 12. Mai 1950 eine Kompanie des II/6° R.I.C. vermisst wird, kehrt das 1° B.E.P. am 13. Mai 1950 in die Region zurück.
Von Quang Nguyen aus sucht das 1° B.E.P. die nächsten vier Tage vergeblich nach den Vermissten.

Tonkin-Delta

Foto von Aribert F., C.C.B./1° B.E.P.


Danach wird das eigentliche Ziel der Operation Foudre wieder ins Auge gefasst. Ein geplanter Sprung des 3° B.C.C.P. auf Phu Ly muss aufgrund des Wetters abgesagt werden und so wird das 1° B.E.P. am Boden eingesetzt. Zusammen mit dem III/3° R.E.I. u.a. Truppenteilen wird Phu Ly den 23. Mai 1950 eingenommen.

Von Phu Ly aus operiert das 1° B.E.P. die nächsten Tage nahe der R.P. 21 in Richtung Nam Dinh. Die Kompanien des 1° B.E.P. agieren dabei meist separat voneinander.

Karte des südl. Deltas mit Phu Ly und Nam Dinh (6,1 MB)

Juni 1950 - Nam Dinh und Hanoi

Auch Anfang Juni 1950 ist das 1° B.E.P. noch an der R.P. 21 eingesetzt, wo die Instandsetzung der Straße und der Bau von Posten geschützt wird.
Bis auf den 04. und den 08. Juni 1950 operieren die Kompanien des 1° B.E.P. dort weiterhin getrennt.

So operiert die 1° Compagnie in der Region Phu Coc, während die 2° Compagnie zunächst Yen Do, dann Yen Bai durchkämmt.
Den 02. Juni 1950 kommt der Legionnaire Manfred Bornfels aus der 3° Compagnie durch eine versteckte Mine bei der Durchsuchung des Dorfes Thuong Thon ums Leben.

Am 07. Juni 1950 kommt es bei Ca Vien zu eine Gefecht, dabei werden Caporal Roland Teisseire und der Legionnaire Paul Gromoff getötet. Der Legionnaire Gerhard Schmidt erliegt einen Tag später seinen Verletzungen in Nam Dinh.

Tonkin-Delta

Foto von Aribert F., C.C.B./1° B.E.P.


Doch die Mühen zahlen sich aus und es können in den Dörfern wertvolle Informationen gewonnen werden. Zwischen My Do und Viet An kann das 1° B.E.P. daraufhin Einheiten des Regiment 34 der Vietminh eingekreisen und überraschen.
Die Vietminh verlieren 15 Gefallene und es werden 160 Gefangene gemacht. Zahlreiche Waffen fallen in die Hände der Legionäre.

Die Operation Foudre ist für das 1° B.E.P. erneut ein Erfolg. Die Vietminh mussten über einhundert Gefallene opfern, während das 1° B.E.P. vier Tote und 18 Verletzte hinnehmen musste.
Nachdem das 1° B.E.P. schließlich vom 32° B.M.TS. an der R.P. 21 abgelöst wird, geht es per LKW nach Nam Dinh.
Von Nam Dinh aus wird das 1° B.E.P. am 10. Juni 1950 per L.C.T. zurück nach Hanoi transportiert, wo es am Abend eintrifft.

Den Rest des Monats verbringt das 1° B.E.P. in Hanoi und bereitet seinen bevorstehenden Umzug vor.
Das Quartier in Gia Lam wird aufgegeben und das 1° B.E.P. richtet sich nun am Fluglatz Bach Mai, im Süden von Hanoi ein.

Juli und August 1950 - Hanoi

Auch der Anfang des Juli 1950 ist noch vom Umzug des 1° B.E.P. von Gia Lam nach Bach Mai bestimmt.
Lieutenant Guy De Carvalho wird zum Capitaine befördert und verlässt das 1° B.E.P. bald darauf.

Zu den Feierlichkeiten des französischen Nationalfeiertags am 14. Juli 1950 defiliert auch das 1° B.E.P. durch Hanoi.
Darunter auch der P.E.G. des 1° B.E.P., geführt von Lieutenant Roger Faulques und Lieutenant Louis Stien.

Hanoi

14. Juli 1950

Foto von Aribert F., C.C.B./1° B.E.P.


Für den Rest des Monats Juli, als auch im August 1950 bestimmen vorwiegend Ausbildung und Sport den Tagesablauf des 1° B.E.P.
Einige Legionäre bekommen Urlaub am Strand von Do Son, nahe Haiphong.

Im August 1950 wird der erste P.E.G. des 1° B.E.P. abgeschlossen. 14 Legionäre haben die harte Ausbildung geschafft. Die ersten sieben Absolventen werden bald zu Sergents ernannt, den restlichen sieben zu Caporaux-Chefs.
Ein neuer P.E.G. wird noch im gleichen Monat aufgestellt. An diesem nehmen auch Legionäre anderer Einheiten teil.

September 1950 - Hanoi und That Khe

Anfang September 1950 spitzt sich die Lage an der Route Coloniale 4 massiv zu.
Die Vietminh haben dort zahlreiche neu in China aufgestellte Bataillone zusammengezogen. In Hanoi sind die französischen Generäle darüber zwar informiert, man wartet aber zunächst noch ab.
Beim P.C. des 1° B.E.P., wo Lieutenant Louis Stien mittlerweile den Posten des Aufklärungsoffziers übernommen hat, verfolgt man die Entwicklung an der Route Coloniale 4 mit Sorge.

Am 16. September 1950 greifen die Vietminh schließlich den Posten Dong Khe an der Route Coloniale 4 an und das 1° B.E.P. wird in Alarmbereitschaft versetzt.
Dong Khe wurde bereits am 25. Mai 1950 angriffen und durch die Luftlandeoperation des 3° B.C.C.P. am 27. Mai 1950 zurückerobert.
Allerdings sind die Vietminh dieses Mal auf eine Luftlandeoperation vorbereitet und haben weitaus stärkere Kräfte vort Ort und so zögert man zunächst mit dem Einsatz.

Während sich die Lage in Dong Khe mit jeder Stunde verschlimmert, entscheidet man sich schließlich am Nachmittag des 17. September 1950 in Hanoi, das 1° B.E.P. zunächst bei That Khe abzusetzen.

17. September 1950 - That Khe

aus dem Carnet des services aeriens

von Aribert F., C.C.B./1° B.E.P.


Am frühen Abend des 17. September 1950 springen die 1° Compagnie unter Capitaine Pierre Garrigues, die 3° Compagnie unter Capitaine Robert De Saint-Etienne und die C.C.B. des 1° B.E.P. unter Capitaine Pierre Jeanpierre und Lieutenant Michel Pelletrat De Borde bei That Khe an der Route Coloniale 4 ab.
Es kommt dabei zu einem schrecklichen Sprungunfall, der das Leben von Sergent Kerzel aus der 3° Compagnie kostet.

Chef de Bataillon Pierre Segrétain kann mit der 2° Compagnie des 1° B.E.P. unter Capitaine Gilbert Bouyssou und dem P.E.G. von Lieutenant Roger Faulques erst am 18. September 1950 abgesetzt werden.
Der etwa 25 Kilometer nördlich gelegene Posten Dong Khe des II/3° R.E.I. ist aber bereits am Morgen des 18. September 1950 gefallen und man entscheidet sich in Lang Son, das 1° B.E.P. zunächst bis zum Eintreffen weiterer Kräfte in That Khe zu halten.

Die Kampfgruppe von Lieutenant-Colonel Marcel Le Page, das sogenannte Groupement Bayard, trifft schließlich am 19. September 1950 in That Khe ein. Sie besteht im Wesentlichen aus dem 1° Tabor, dem 11° Tabor, sowie einem Bataillon de Marche des 8° R.T.M.

Am 20. September 1950 stößt das 1° B.E.P. im Rahmen einer zweitägigen Operation bis auf die Cote 703 am Loung Phai vor, um eventuell noch versprengte Legionäre des II/3° R.E.I. aus Dong Khe zu retten.
Es kommt bei der Einnahme der Cote 703 zu ersten Gefechten mit den Vietminh für die 1° Compagnie des 1° B.E.P. Doch am Mittag ist die Position eingenommen und den Rest des Tages und die Nacht über wird das 1° B.E.P. nicht mehr angegriffen.

Den 21. September 1950 kehrt das 1° B.E.P. nach That Khe zurück. Die 3° Compagnie marschiert westlich der Route Coloniale 4, vorbei an Pac Ko.
Nahe Dong Lieu fällt die 3° Compagnie in einen Hinterhalt und wird u.a. mit Mörsern beschossen. Es gelingt trotzdem, sich bis 14:30 Uhr nach That Khe zurückzuziehen.

Vom 22. auf den 23. September 1950 unternimmt das 1° B.E.P. mit weiteren Truppenteilen von That Khe aus einen Vorstoß auf das zwölf Kilometer entfernte Po Ma, wobei es zu ernsten Gefechten kommt, aber wichtige Informationen erlangt werden können.
Es zeigt sich, dass die Vietminh rund 30 Bataillone im Raum Dong Khe und That Khe zusammengezogen haben. Nach dem Fall von Dong Khe ist That Khe nun stark bedroht.

Siehe dazu Operation Po Ma

Für den Rest des Monats werden durch das 1° B.E.P. und den drei weiteren Bataillonen des Groupement Bayard noch weitere Patrouillen von That Khe aus unternommen.
So klären die und die 2° Compagnie des 1° B.E.P. am 25. September 1950 in der Region südlich von That Khe und am 27. September 1950 die 3° Compagnie des 1° B.E.P. zusammen mit einem Tabor in nordwestlicher Richtung auf.
Es kommt dabei aber zu keinen nennenswerten Ereignissen. Die Truppen der Vietminh haben aus der Operation Po Ma gelernt und liegen nur wenige Kilometer weiter in sicherer Distanz auf der Lauer.

Am Nachmittag des 30. September 1950 erhält Lieutenant-Colonel Marcel Le Page schließlich den Befehl für die Operation Tiznit.
Dieser beinhaltet im Wesentlichen die Rückeroberung von Dong Khe bis zum 02. Oktober 1950. Über die weiteren Pläne lässt man ihn allerdings noch im Dunkeln.

Karte der Region Cao Bang bis That Khe (6,1 MB)

Oktober 1950 - Dong Khe

Am 01. Oktober 1950 stößt das 1° B.E.P. im Groupement Bayard unter Lieutenant-Colonel Le Page auf der Route Coloniale 4 in Richung Norden vor, um im Rahmen der Operation Tiznit den Posten Dong Khe wieder einzunehmen.
Bis zum späten Nachmittag stößt das 1° B.E.P. ohne Probleme bis auf einen Kilometer auf Dong Khe vor, trifft dort jedoch auf Widerstand.

Der Angriff auf Dong Khe wird vertagt und Dong Khe wird am Morgen des 02. Oktober 1950 in einer Zangenbewegung durch das 1° B.E.P. und das 1° Tabor angegangen.

Siehe dazu Operation Tiznit

Noch am Mittag des 02. Oktober 1950 trifft ein neuer Befehl ein. Man erfährt nun, dass Cao Bang in der Nacht zum 03. Oktober 1950 evakuiert wird.
Der Angriff auf Dong Khe wird abgebrochen, damit das Groupement Bayard den Truppen aus Cao Bang entgegenmarschieren kann. Das 1° B.E.P. bleibt allerdings auf dem 615, nur einen Kilometer südlich von Dong Khe zurük, um die Vietminh zu binden.

Den 03. Oktober 1950 muss sich das 1° B.E.P. vom 615 auf den Na Keo zurückziehen und den Berg über Nacht halten.
Entgegen den Willen von Commandant Segretain wird der Na Keo gegen die Angriffe der Vietminh ohne Nachschub gegen die anstürmenden Vietminh gehalten. Etwa 300 Vietminh sterben dabei, aber auch das 1° B.E.P. hat schwere Verluste hinnehmen müssen.

Am frühen Morgen soll das 1er B.E.P. den Na Keo als Nachut der anderen Kräfte in Richtung des Quang Liet Pfades verlassen. Diese Aufgabe fordert auch am 05. und am 06. Oktober 1950 hohen Tribut gegen etwa 30.000 Vietminh, die sich in der Region aufhalten.

In der Nach des 07. Oktober 1950 zwingt sich das 1° B.E.P. durch die Kalkfelsen von Coc Xa, um den anderen Kräften den Zusammenschluß mit der Kolonne Charton des III/3° R.E.I. aus Cao Bang zu ermöglich.
Es ist ein Massaker, in dem sich das Bataillon komplett aufopfert. Als der Durchbruch gelingt, zählt das 1° B.E.P. noch etwa 130 Mann.

Man entscheidet sich dafür, in kleinen Gruppen zu versuchen That Khe zu erreichen. Aber nur wenigen Legionären gelingt dies, auch Chef de Bataillon Segrétain fällt noch am 08. Oktober 1950.
Lediglich Capitaine Pierre Jeanpierre, Lieutenant Gilbert Roy, Lieutenant Georges Marce, drei Unteroffiziere und 23 Fremdenlegionäre des 1° B.E.P. schaffen es, sich bis zum 10. Okt0ber 1950 zu den französischen Linien nach That Khe durchzuschlagen.

21 Offiziere, 46 Unteroffiziere und 420 Legionäre wurden getötet oder vermisst.

Karte der Region Cao Bang bis That Khe (6,1 MB)

November und Dezember 1950 - Hanoi

In Hanoi wird aus den wenigen Überlebenden und dem Personal der B.A. des 1° B.E.P. eine Compagnie de marche du 1° B.E.P. unter der Führung von Capitaine Francois Vieulès gebildet.

Nachdem das 1er B.E.P. bereits im Oktober 1950 aufgehört hat zu existieren wird es am 31. Dezember 1950 offiziell aufgelöst.
Die Compagnie de marche du 1° B.E.P. aus den übrig gebliebenen Männern des 1° B.E.P. wird an das 2° B.E.P. angegliedert.

Siehe nun 1° B.E.P. (2/2)