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Operation Pomone I

Operation Po Ma

Operation Pomone II

Einleitung

Im Rahmen der Operatione Pomone II soll nun auch die Region um Phu Doan und Tuyen Quang am Klaren Fluss, rund 30 Kilometer weiter nördlich von Phu Tho, durchkämmt werden.

Es beteiligen sich unter der Führung von Lieutenant-Colonel Carbonel praktisch die gleichen Truppen wie an der Operation Pomone I.
Allerdings stößt man diesmal noch viel weiter hinter den eigenen Linien vor und die Operation wird sich über drei Wochen ziehen.

Zur Sicherung der weiteren Truppen sollen die Fallschirmjäger im Vorfeld die Stadt Phu Doan an der Mündung des Song Chay in den Klaren Fluss einnehmen.
Bereits am 06. Mai 1949 sind die Fallschirmjäger auf dem Flugplatz von Bach Mai in Bereitschaft. Aufgrund der schlechten Witterung muss der Einsatz jedoch auf den nächsten Tag verschoben werden.

Karte des nördl. Deltas mit Vietri, Phu Doan und Tuyen Quang (6,1 MB)

07. bis 11. Mai 1949 - Ngoc Chuc am Riviere Claire

Am 07. Mai 1949 springen die und 3° Compagnie mit dem P.C. des 1° B.E.P., drei Kompanien des II/1° R.C.P., der Stab des G.L.A.P. und die Section Génie der B.A.P.N. in zwei Wellen bei Phu Doan ab.
Das 1° B.E.P. ist Teil der zweiten Welle und wird zwischen Lang Dam und Ngoc Chuc abgesetzt.
Bei diesem Absprung gibt es glücklicherweise keine Opfer. Auch der Gegner zeigt sich nicht.
Während das II/1° R.C.P. am Abend die verlassene Stadt Phu Doan kampflos einnehmen kann, sammelt sich das 1° B.E.P. mit dem G.L.A.P. in Ngoc Chuc, am Nordufer des Klaren Fluss.
Man sammelt die Fallschirme eine und übergibt sie den Booten der Marine, welche den Klaren Fluss hinaufgefahren sind.

Den 08. Mai 1949 treffen die weiteren Truppenteile ein, das B.M.I., das 10° Tabor und Teile des 8° R.S.M. Man sammelt sich zunächst in Ngoc Chuc.

Zusammen stößt man am 09. Mai 1949 bis Lap Xuyen am Song Chay vor.
Das 1° B.E.P. geht dabei am linken Ufer des Song Chay vor. Dabei kann bei Cao Xoc eine Waffenwerkstatt der Vietminh aufgefunden werden.
50 Granaten des Kalibers 75mm werden mit aufgefundenem Schwarzpulver verbrannt. Dazu werden weitere 190 Mörsergranaten, 500 Handgranaten, sowie knapp zwei Tonnen an weiterem Material im Fluss versenkt.

Den 10. Mai 1949 verbringt das 1° B.E.P. wieder in Ngoc Chuc, wo mehrere Verletzte ausgeflogen werden.

Am 11. Mai 1949 bekommen die Fallschirmjäger den Befehl, über die Route Coloniale 2 bis nach Tuyen Quang vorzustoßen.
Man bricht gegen 15:30 Uhr in Ngoc Chuc auf, das 1° B.E.P. übernimmt die Nachhut. Voran die 3° Compagnie von Capitaine Robert De Saint-Etienne, dann der P.C. und die 1° Compagnie des 1° B.E.P.
Bis zum Abend ist der Großteil des Weges geschafft und man erreicht Mo Thom, wo das Nachtlager aufgeschlagen wird.

12. bis 17. Mai 1949 - Tuyen Quang

Den 12. Mai 1949 geht es weiter in Richtung Tuyen Quang. Erneut stellt das 1° B.E.P. die Nachhut der Marschkolonne, diesmal geht aber die 1° Compagnie von Lieutenant Guy De Carvalho voran.
Gegen 09:00 Uhr erreicht man bereits Tuyen Quang. Die Fallschirmjäger können die geschichtsträchtige Stadt wiederstandslos einnehmen. Man findet die Stadt in Ruinen und verlassen vor.
Lediglich ein paar Hinterlassenschaften der Vietminh werden aufgespürt.
Doch diese sind noch in der Nähe. Während sich das 1° B.E.P. im Bereich zwischen der Kirche und dem Ufer des Klaren Flusses einrichtet, wird man plötzlich gegen 19:30 Uhr vom gegenüberliegenden Ufer aus Artilleriegeschützen beschossen.
Es gibt mehrere Verletzte beim 1° B.E.P.

Als am 13. Mai 1949 der Nachschub für die Paras über Tuyen Quang abgeworfen wird, kommt es abermals zum Artilleriebeschuss. Selbst die Transportflugzeuge werden beschossen.

Von Tuyen Quang aus werden die nächsten Tage mehrere Operationen in der Region unternommen.
Am 14. Mai 1949 stößt das 1° B.E.P. etwa acht Kilometer weit in die Gegend nordwestlich von Tuyen Quang, zwischen der Route Coloniale 2 und dem Ufer des Klaren Flusses vor.
Es kommt dabei zu kleineren Gefechten, die beim 1° B.E.P. nur wenige Verletzte fordern.
Diese können nach Hanoi evakuiert werden.

Den 15. Mai 1949 verbringt das 1° B.E.P. in Tuyen Quang. In der Nacht kommt es erneut zu Artilleriebeschuss. Etwa 80 Granaten werden abgefeuert, von denen glücklicherweise viele jedoch nicht explodieren.

Zwei Kompanien des II/1° R.C.P. machen sich daher am 16. Mai 1949 auf, um das Geschütz der Vietminh aufzuspüren. Tatsächlich kann die Stellung des Geschützes nur vier Kilometer von Tuyen Quang entfernt aufgefunden werden.
Eine Gruppe des 1° B.E.P. begleitet die Section Génie daraufhin nach dort, um die Stellung zu zerstören.
Den Abend ziehen sich die Fallschirmjäger in ein Dorf südlich von Tuyen Quang zurück. Das II/1° R.C.P. übernimmt den südlichen Teil, das 1° B.E.P. den nördlichen Teil des Dorfes.

Am 17. Mai 1949 werden erneut einige Verletzte evakuiert, ein Section des 1° B.E.P. übernimmt die Sicherung.
Dann brechen die Fallschirmjäger gegen 17:00 Uhr in Richtung Phu Hien auf.
Man erreicht bis zum Abend Gia Loc, wo man die Nacht vebringt.

18. bis 22. Mai 1949 - Phu Hien am Song Chay

Am 18. Mai 1949 wird der Marsch in Richtung Phu Hien fortgesetzt. Diesmal marschiert das 1° B.E.P. an der Spitze, voran die 3° Compagnie von Capitaine Robert De Saint-Etienne, dann der P.C. und die 1° Compagnie des 1° B.E.P.
Unterwegs forden versteckte Minen einen Verletzten bei der Vorhut.

Phu Hien wird schließlich erreicht und das 1° B.E.P. bezieht dort Stellung.
Noch am gleichen Tag werden in Phu Hien durch Colonel Carbonel mehrere Auszeichnungen verliehen. Darunter an drei Legionäre des 1° B.E.P. und an Médecin-Colonel Bizien, welcher das 1° B.E.P. auch auf der Operation Pomone II begleitet.

Zwischen dem 19. und dem 21. Mai 1949 operiert das 1° B.E.P. im Tal des Song Chay.
Während eine Section in Phu Hien zurückgelassen wird, geht es für den Rest des Bataillons am Nachmittag des 19. Mai 1949 in die Region nordwestlich von Phu Hien, wo sich eine Waffenwerkstatt befinden soll.
Unterwegs stößt eine Gruppe Legionäre auf vier Vietminh, welche Minen legen. Es gelingt einen der Vietminh gefangenzunehmen. Über den Gefangenen können wichtige Informationen zur Lage der Waffenwerkstatt gewonnen werden und noch am Abend kann das 1° B.E.P. bis in den Nahbereich vorstoßen.

Den 20. Mai 1949 kann die Waffenwerkstatt ausgemacht werden. Es werden dort Mörser und Granaten der Kaliber 120 und 60 mm hergestellt. Den Legionären fallen allein 38 brandneue Mörser des Kalibers 60 mm in die Hände. Dazu die entsprechenden Maschinen und das Material.
Für die Zerstörung der Werkstatt begleitet die in Phu Hien zurückgebliebene Section des 1° B.E.P. die Section Génie bis zur Werkstatt.
Unterdessen trifft eine Patrouille des 1° B.E.P. noch auf einen Späher im Umfeld der Werkstatt.

Am 21. Mai 1949 werden Patrouillen nordwestlich von Phu Hien fortgesetzt. In der Gegend von Dong No trifft man auf eine Gruppe Vietminh, welche aber flüchten können. Am Song Chay werden 20 Sampans aufgefunden und beschlagnahmt.
Mit den Mörsern und den Sampans kehrt das 1° B.E.P. dann am Nachmittag nach Phu Hien zurück.

Am 22. Mai 1949 verlegt das 1° B.E.P. von Phu Hien den Song Chay hinab, zurück in Richtung Phu Doan.

22. bis 24. Mai 1949 - Phu Doan

In Van Du am linken Ufer des Song Chay bezieht das 1° B.E.P. am Abend des 22. Mai 1949 Stellung, während das II/1° R.C.P. die andere Uferseite übernimmt.

Den 23. Mai 1949 überquert das 1° B.E.P. den Song Chay und in Phu Doan sammeln sich die an der Operation Pomone II beteiligten Truppenteile.
Das Ziel der Operation ist erfüllt und die Truppen bereiten sich für den Rückzug ins Delta vor.

Am Morgen des 24. Mai 1949 beginnt der Rückmarsch aus der Region. Der Weg der Truppen führt von Phu Doan direkt entlang des Klaren Flusses ins Tonkin-Delta hinunter.

24. bis 29. Mai 1949 - Rückmarsch ins Delta

Die Fallschirmjäger gehen am rechten Ufer des Klaren Flusses vor. Das II/1° R.C.P. übernimmt die Spitze der Kolonne, während das 1° B.E.P. etwas abgesetzt die Einheiten der Marine sichert. Die gegenüberliegende linke Seite des Klaren Flusses übernimmt das 8° R.S.A.
Das 1° B.E.P. kommt bis zum Abend bis Bai Cao, wo es die Nacht verbringt.

Den 25. Mai 1949 bricht man gegen 09:00 Uhr wieder auf. Es geht in der gleichen Marschordnung wie am Vortag weiter den Klaran Fluss hinab.
Gegen Mittag erreicht das II/1° R.C.P. das Dorf Le My. Kurz dahinter fällt man in einen schweren Hinterhalt der Vietminh. Auf einem Hügel haben sich die Vietminh festgesetzt und fügen den Fallschirmjägern des II/1° R.C.P. schwere Verluste zu.
Während die 3° Compagnie die Kreuzung von Le My sichert, stößt die 1° Compagnie des 1° B.E.P. von Lieutenant Guy De Carvalho zu den Kameraden des II/1° R.C.P. vor, einen halben Kilometer östlich von Le My.
Dabei werden zwei Legionäre durch eine Minenexplosion verletzt, ein weiterer durch einen Schuss ins Knie. Sie können auf ein L.C.T. evakuiert und dort versorgt werden.
Das II/1° R.C.P. hat bis zum Abend deutlich schwerere Verluste zu erleiden. Lieutenant Lucien Mellot und mindestens sechs weitere Paras werden getötet, zahlreiche weitere verletzt.

In der Nacht zum 26. Mai 1949 verlassen die Vietminh den Hügel und die Stellung wird am Morgen durch die Fallschirmjäger eingenommen.
Der Weg in Richtung Delta wird daraufhin weiter flussabwärts fortgesetzt.
Gegen 15:00 Uhr kommt der Marsch in Höhe von Thon Noi erneut ins Stocken. Diesmal trifft es die Truppen auf der linken Seite des Klaren Flusses, welche südlich von Xom Mai in einen Hinterhalt geraten. Das IV/8° R.S.A. hat dabei zwei Gefallene.
Vom Westufer kann man nicht eingreifen und das 1° B.E.P. durchkämmt derweil die Dörfer Ha Giap und Vien Minh, weiter westlich.

Am 27. Mai 1949 übernimmt das 10° Tabor die Spitze der Marschkolonne. Die Fallschirmjäger setzen sich dahinter und kommen nur etwa einen Kilometer weiter, als es abermals zu Gefechten auf der linken Seite des Flusses kommt.
Das 1° B.E.P. schützt derweil bei Ha Giap den Abwurf von Verpflegung für die Truppen. Ein Legionär wird dabei verletzt, denn die Vietminh stören die Flugzeuge mit konzentriertem Feuer.

Den 28. Mai 1949 geht der Marsch weiter bis Tien Du. Dort überholt das 1° B.E.P. die algerischen Schützen des 10° Tabor und setzt sich an die Spitze der Kolonne.
Man kommt nun in jenes Gebiet, was man aus der Operation Pomone I bereits kennt.
Auf der Höhe von Phu Nham trifft das 1° B.E.P. erneut auf den Gegner. Es kommt zu einem Gefecht, bei dem die Vietminh etwa ein Dutzend Gefallene lassen. Die restlichen Angreifer können fliehen.
Allerdings wird auch ein Legionär des 1° B.E.P. schwer verletzt und verstirbt noch während seiner Evakuierung.
Nachdem sich das 1° B.E.P. in Nha Mon gesammelt hat, geht es weiter entlang des rechten Ufers, bis man für den Abend in Trinh Nu Stellung bezieht.

Am Morgen des 29. Mai 1949 übernimmt das 1° B.E.P. erneut die Führung der Marschkolonne, voran die 1° Compagnie von Lieutenant Guy De Carvalho.
Vorbei an Tu Da, gibt es bei der Durchsuchung des Dorfes An Lao einen verletzten Legionär durch die Explosion einer versteckten Mine.

29. bis 31. Mai 1949 - Vietri

Doch man kommt gut voran und erreicht am Abend des 29. Mai 1949 gegen 18:00 Uhr die Stadt Vietri, wo das 1° B.E.P. am Flugplatz das Lager aufschlägt.

Am 30. Mai 1949 verlegt das 1° B.E.P. auf die linke Seite des Klaren Flusses, gegenüber von Vietri.
Der Rest des Tages dient der Erholung von den Strapazen der vergangenen Tage.

Den 31. Mai 1949 werden die an der Operation Pomone II beteiligten Truppenteile von Général Revers besucht.
Auch das 1° B.E.P. tritt an und an einige Unteroffiziere und Legionäre werden Auszeichnungen verliehen.

Gegen 13:00 Uhr verlässt das 1° B.E.P. schließlich Vietri und kehrt auf L.C.T. über den Roten Fluss nach Hanoi zurück.
Am Abend, gegen 21:00 Uhr gehen die Legionäre in Hanoi von Bord.

Bilanz

Die Operation Pomone II ist damit beendet. Die Operation wird insgesamt als Erfolg gewertet. Es wurde einiges an Material der Vietminh aufgespürt und vernichtet.
Die Vietminh haben zudem etwa 170 Kämpfer bei der Operation verloren.

Ihnen gegenüber stehen die Verluste der französischen Truppenteile, welche mit 19 Gefallenen und rund hundert Verletzten beziffert werden.

Ein Abbild der Operation Pomone II wird übrigens im November 1952 unter dem Namen Operation Lorraine durchgeführt.
An der Operation Lorraine ist ebenfalls wieder das 1° B.E.P. beteiligt...