3e Escadron du 1er R.E.C.
Abreise im Dezember 1946
Das 1er R.E.C. bricht am 10. Dezember 1946 von Oran aus auf der Pasteur in Richtung Indochina auf.
An Bord sind neben dem P.C. und der E.H.R. des 1er R.E.C., die 1° Escadron, die 2° Escadron, die 3° Escadron, die 4° Escadron, die 5° Escadron und die 6° Escadron.
Die Escadrons werden ohne schweres Material verschifft und sind somit zunächst Cavalerie zu Fuß.
Die Ereignisse vom Dezember 1946 machen es notwendig, dass das 1er R.E.C. nicht wie geplant in Saigon von Bord geht, sondern direkt nach Tourane in Zentral-Annam verlegt wird.
Karte von Tourane mit dem Col De Nuages im Norden (5,1 MB)
Januar bis März 1947 – Zentral-Annam
In Tourane geht die 3° Escadron mit dem Rest des 1er R.E.C. am 04. Januar 1947 an Land.
Sie steht zunächst unter der Führung von Capitaine Emile Dietsche.
Direkt nach der Ankunft wird die 3° Escadron zusammen mit der 1° Escadron, 4° Escadron und 5° Escadron in ein Bataillon de Marche unter der Führung von Lieutenant-Colonel Dore eingegliedert.
In dem Bataillon de Marche beteiligt sich die 3° Escadron zusammen mit dem II/13e D.B.L.E. an der Operation Francois zur Befreiung der Stadt Hué.
Dabei werden durch das Bataillon de Marche zwei Landungsoperationen durchgeführt.
Zunächst die Operation Josette am 18. Januar 1947 nahe An Cu. Dann am 20. Januar 1947 die Operation Suzanne, etwa 25 Kilometer weiter nördlich in der Bucht von Chon May.
Die Operation Francois endet mit der Befreiung von Hue am 04. Februar 1947.
Das Bataillon de Marche bleibt aber noch bis zum 20. Februar 1947 eingesetzt.
Es besetzt Posten zwischen Hue und Tourane, bis es schließlich abgelöst wird.
Die erfolgreichen Operationen haben auf der Seite der 3° Escadron aber auch ihre Opfer gefordert.
Neben mehreren Legionären ist auch Capitaine Emile Dietsche ums Leben gekommen. Er ertrank bei der Landung im Rahmen der Operation Josette. Zusammen mit einem Legionär, der noch versucht hatte, ihn zu retten.
Seine Nachfolge an der Spitze der 3° Escadron tritt zunächst Lieutenant Raymond Calmels an.
Karte der Region Hué bis nach Quang Tri (6,4 MB)
Im März 1947 ist das 1er R.E.C. wieder komplett in Tourane und nimmt mit dem II/13e D.B.L.E. zunächst an der Operation Salade zur Befreiung des Hinterlandes von Tourane teil.
Es folgt dann die Operation Henri, zur Befreiung der Region Quang Nam, des südlichen Bereiches in Zentral-Annam.
Im Rahmen dieser Operationen stößt das 1er R.E.C. ab 13. März 1947 entlang der Küste von Tourane aus in Richtung Süden vor.
Nach der Einnahme der Montagnes de Marbre geht es weiter in die Region Quang Ngai, entlang der Küste in Richtung Süden.
Nach einer schwierigen Flussüberquerung bei Phuc Trach, erreicht man Fai Fo am Morgen des 15. März 1947. Man kann kampflos in die Stadt einrücken.
Am 16. März 1947 kann Quang Nam erst nach einem heftigem Gefecht unter dem Einsatz von Spitfires eingenommen werden.
Die Bereinigung der Gegend Quang Ngai, südlich von Tourane, ist am 17. März 1947 bis zum Fai Fo-Fluss abgeschlossen.
Die Operation hat den Gegner 166 Tote gekostet, dazu zahlreiches Material.
Karte von Quang Nam und Fai Fo (heutiges Hoi An) (5,3 MB)
Ende März 1947 wird ein zweites Bataillon de Marche aus der 3° Escadron, 6° Escadron und Teilen der 1° Escadron gebildet.
Dieses Bataillon de Marche beteiligt sich im Rahmen der Operation Gaston zur Einnahme der Region Dong Hoi an den Landungsoperationen Monique und Carmen.
Kaum nach Tourane zurückgekehrt, geht es für die Operation Victor erneut in die Region zwischen Dong Hoi und Hue.
Karte der Region Dong Hoi (4,7 MB)
April bis Dezember 1947 - Tourane in Zentral-Annam
Nach den Operationen kehrt eine relative Ruhe in Zentral-Annam ein. Die Escadrons des 1er R.E.C. verstärken zunächst aber noch die Einheiten der Region Tourane.
Nachdem bereits im April 1947 die 4° Escadron und die 5° Escadron mit schwerem Material britischer Herkunft ausgerüstet wurden, folgen im Juni 1947 auch die 3° Escadron und die 6° Escadron.
Bald ist jede der genannten Escadrons mit dem neuen Material ausgestattet und unterteilt in:
- ein Peloton Hors Rang
- ein Peloton A.M. Coventry (3 bis 5 Stück)
- ein Peloton Humber Scout-Cars
- ein Peloton Bren Carriers (4 Stück)
Nachdem die Escadrons ausgestattet sind, werden sie aus Tourane verlegt und verteilt. Nur die 3° Escadron bleibt zum Teil beim P.C. und der E.H.R. des 1er R.E.C. in Tourane.
Sie bildet zusammen mit der 4° Escadron und 5° Escadron die Groupe d´Escadrons de Centre-Vietnam.
Während der Sitz der 3° Escadron zunächst noch in Tourane verbleibt, verlegt ein Peloton nach Quang Tre bei Hue und ein Peloton nach My Khe bei Tourane.
Die Pelotons der 3° Escadron unterstützen nun im Raum Tourane die lokalen Einheiten.
Hier insbesondere das II/13e D.B.L.E., welches südlich von Tourane in der Region Quang Ngai eingesetzt ist.
Daneben gehört der Schutz und die Begleitung von Konvois, sowie die Öffnung von Straßen zur Aufgabe der 3° Escadron.
Hauptsächlich ist die 3° Escadron dabei auf der wichtigen R.C. 1 eingesetzt.
Als im Dezember 1947 die Groupe d´Escadrons de Cochinchine zur 1er Groupe d´Escadrons du 1er R.E.C. umbenannt wird, wird die Groupe d´Escadrons de Centre-Vietnam zur 2e Groupe d´Escadrons du 1er R.E.C.
Karte von Tourane mit dem Col De Nuages im Norden (5,1 MB)
1948 - Hue in Zentral-Annam (2° G.E.)
Nachdem 1947 bereits ein Peloton nach dort entsandt wurde, verlegt im Jahr 1948 die 3° Escadron komplett nach Hue in Zentral-Annam.
Die Führung der Escadron hat weiter der zwischenzeitlich beförderte Capitaine Raymond Calmels.
Neben den bereits beschriebenen Missionen auf der R.C. 1 und den Operationen müssen durch die 3° Escadron auch einzelne Posten versorgt und bei Gefechten unterstützt werden, Arbeiten der Pioniere geschützt werden, u.v.m.
Oft sind die Legionäre dabei nicht mit dem gesamten Peloton eingesetzt, sondern es werden einzelne Fahrzeuge aus verschiedenen Pelotons eingesetzt, z.B. für die Begleitung eines Konvois.
Bei diesen Aufgaben sind die Legionäre der 3° Escadron immer wieder Angriffen des Gegners ausgesetzt und so kommt es zu einigen Verlusten.
So wird Lieutenant Champenois schwer verwundet und erliegt am 10. Oktober 1948 im Hospital von Tourane seinen Verletzungen.
Trotzdem werden die Aktionen bis zum Ende des Jahres 1948 unvermindert fortgesetzt.
Karte der Region Hué bis nach Quang Tri (6,4 MB)
1949 - Hue in Zentral-Annam (2° G.E.)
Mit ähnlichen Aufgaben wie im Jahr 1948, beginnt auch das 1949 für die 3° Escadron in der Region Hue in Zentral-Annam.
Die Führung der 3° Escadron übernimmt im Februar 1949 Capitaine Estieu.
Es werden vergleichbar viele Operationen durchgeführt wie im Vorjahr. Und es gibt dabei immer wieder Verluste.
Bei den Straßenöffnungen und bei den Operationen arbeitet die 3° Escadron oft in Kooperation mit der 4° Escadron aus Quang Tri im Norden.
Langsam wird in diesem Jahr das britische Material durch amerikanisches Material ersetzt. So weichen die Bren-Carriers für M3 Scout-Cars.
Hinzu kommen Half-Tracks, sowie LKW der Marken Dodge und G.M.C.
Legionäre vor einem M3 Scout Car
Foto von Karl-Heinz N., 3° Escadron/1° R.E.C.
Zudem werden in den Escadrons ab 1949, so auch in der 3° Escadron, die ersten Einheimischen eingesetzt.
Während die wichtigen Positionen nach wie vor den europäischen Legionären vorbehalten sind, werden die einfachen Besatzungen zunehmend durch vietnamesische Cavaliers gestellt.
1950 - Hue in Zentral-Annam (2° G.E.)
Auch das Jahr 1950 verbringt die 3° Escadron in Hue in Zentral-Annam.
Ein bei der E.H.R. aufgestellter Peloton de vedettes blindées wird im Februar 1950 zur 3° Escadron verlegt.
Ein Vedette Blindée wird abgeladen
Foto von Ludwig H., 3° Escadron/1er R.E.C.
Der P.V.B. findet seinen Sitz im Fort japonais in Tai Duong Ha, am Zugang der Lagunen vor Hue.
Er besteht aus sechs leicht gepanzerten und bewaffneten Booten und ist bestimmt für die Kontrolle des Schiffsverkehrs.
Die Umstellung auf amerikanisches Material setzt sich 1950 fort. Es werden nun Auto-Mitrailleuses M8 (teilweise M20) eingesetzt, wobei die A.M. Coventry zunächst auch noch weiter genutzt werden. Letztere bieten aufgrund ihrer Form den Minen eine weniger große Angriffsfläche.
Auto-Mitrailleuse M8
Foto von Ludwig H., 3° Escadron/1er R.E.C.
Mit dem neuen Material bilden sich neue Strukturen in den Escadrons, welche bei der 3° Escadron, 4° Escadron und 5° Escadron in etwa vergleichbar sind:
- 1er Peloton, bestehend aus einer Patrouille Half-Tracks und einer Patrouille Scout-Cars.
- 2e Peloton, bestehend aus einer Patrouille A.M. und einer Patrouille Scout-Cars.
- 3e Peloton, bestehend aus einer Patrouille A.M. und einer Patrouille Half-Tracks.
- 4e Peloton, bestehend aus einer Patrouille Half-Tracks und einer Patrouille Scout-Cars.
Hinzu kommt bei der 3° Escadron noch der Peloton de vedettes blindées.
Gegen Ende 1950 hält ein weiteres Panzerfahrzeug Einzug, der Char Obusier M8. Die M8 Scott Panzerhaubitze besteht aus einem M5 Chassis, auf welches eine 75mm Howitzer aufgesetzt ist.
Zunächst gibt es jeweils nur zwei Char Obusier M8 pro Escadron, welche bei Bedarf die Pelotons auf Einsätzen unterstützen.
Karte der Region Hué bis nach Quang Tri (6,4 MB)
1951 - Hue in Zentral-Annam (2° G.E.)
Im Jahr 1951 hat mittlerweile Capitaine Duprat die Führung der 3° Escadron übernommen.
Unter ihm setzen sich die unablässigen Aktionen in der Region Hue auch im Jahr 1951 fort.
Bis zur Mitte des Jahres verbucht die 3° Escadron allein 387 Straßenöffnungen, 109 Eskorten von Konvois, 15 Hinterhalte, 14 Abordnungen und 5 Operationen, welche durchgeführt wurden.
Zur den wohl herausragendsten Gefechten kommte es vom 11. bis 13. März 1951 im Rahmen der Operation Long Mieu.
Siehe dazu auch Operation Long Mieu
Im Frühjahr 1951 gibt es für die 3° Escadron neues Material in Form von sechs M5 Stuart Panzern.
Daraufhin wird im Sommer 1951 die Struktur der Escadrons blindés erneut verändert. Diese Struktur wird aber nun bis 1954 beibehalten.
Die 3° Escadron besteht nun neben dem Peloton Hors Rang aus fünf Pelotons:
- Zunächst zwei Pelotons d´A.M. M8, bestehend aus jeweils drei A.M. M8, zwei Half-Tracks und einem Char Obusier M8. Von diesem beiden muss die 3° Escadron jedoch direkt einen Peloton für die E.H.R. in Tourane abstellen.
- Dann zwei Pelotons de chars légers, bestehend aus jeweils drei M5 Stuart Panzern, zwei Half-Tracks und einem Char Obusier M8.
- Hinzu kommt noch der Peloton de Vedettes Blindées (P.V.B.).
Vedette Blindée 4
Chef de Bord Heinrich S.
Foto von M.D.L. Heinrich S., 3° Escadron du 1° R.E.C.
Der Peloton de Vedettes Blindées steht zu dieser Zeit unter der Führung von Lieutenant Guy De La Malène.
Die gepanzerten Boote des P.V.B., welche auf den Flüssen und in der Küstenregion des Sektors Hue patrouilleren, stehen jeweils unter dem Kommando eines europäischen Sous-Officiers.
Chef de bord des V4 in der 3° Escadron ist Maréchal-Des-Logis Heinrich S. Von ihm stammen die an dieser Stelle gezeigten Fotos.
Karte der Region Hué bis nach Quang Tri (6,4 MB)
1952 - Hue in Zentral-Annam
M.D.L. Heinrich S.
3° Escadron/1° R.E.C.
In der neuen Struktur setzt die 3° Escadron ihre unablässigen Patrouillen und Operationen im Sektor Hue auch im Jahr 1952 fort.
Am 22. März 1952 unterstützt ein Peloton der 3° Escadron eine in einen Hinterhalt geratenen Infanterieeinheit an der R.C. 1 am P.K. 29 nahe Pho Trach.
Dabei fällt Lieutenant Claude Talichet an der Spitze seines Pelotons.
Den 29. Mai 1952 übernimmt der frisch eingetroffene Lieutenant Pierre Millet ein Peloton A.M. der 3° Escadron
Vom 25. bis zum 29. August 1952 beteiligt sich die 3° Escadron zusammen mit mehreren Escadrons des 1er G.A. an der Operation Sauterelles, in den Dünen zwischen Hue und Quang Tri.
In der Großoperation, an der u.a. auch das III/5e R.E.I. und das III/13e D.B.L.E. beteiligt sind, werden insgesamt 1570 Vietminh getötet und gefangen genommen.
Panzer der 3° Escadron im Einsatz
Foto von Karl-Heinz N., 3° Escadron/1° R.E.C.
Über die zahlreichen weiteren Missionen der 3° Escadron im Verlauf des Jahres 1952, sei es als gepanzerte Patrouille auf den Straßen des Sektors oder als maritime Patrouille auf den Wasserwegen, sind leider keine weiteren Details bekannt.
Aber als im Sommer 1952 der Train Blindé 1 offiziell zur E.H.R. des 1er R.E.C. verlegt wird, stellt die 3° Escadron bald regelmäßig einen Teil der Besatzung.
Ende des Jahres 1952 gibt Lieutenant Guy De La Malène die Führung des Peloton de Vedettes Blindées an den neu eingetroffenen Lieutenant Xavier Moissinac-Massenat ab.
Karte der Region Hué bis nach Quang Tri (6,4 MB)
1953 - Hue in Zentral-Annam
Im Jahr 1953 steht die 3° Escadron unter der Führung von Capitaine Roquemaurel.
Es geht mit den unzähligen Operationen im Sektor Hue weiter. Am 03. Februar 1953 wird eine nächtliche Landungsoperation bei Thanh Cong an der Lagune de l´Ouest durchgeführt.
Die Vedettes Blindées unter Lieutenant Xavier Moissinac-Massenat sind daran erfolgreich beteiligt und bei einem sich entwickelnden Gefecht zeichnet sich M.D.L. Heinrich S. besonders aus, wie die nachfolgende Auszeichnung belegt.
Auszeichnung
von M.D.L. Heinrich S., 3° Escadron
Für seine Leistung am 03. Februar 1953
Im März 1953 verliert die 3° Escadron zwei weitere Chefs de peloton. Zunächst kommt Lieutenant Pierre Millet am 10. März 1953 nahe Phu Hoa bei der Explosion einer Mine ums Leben.
Nur wenige Tage später folgt ihm Lieutenant Francois Margelli, welcher in Gefangenschaft geraten war und am 19. März 1953 exekutiert wurde.
01. April 1953 - Umbenennung der 3° Escadron
Zum 01. April 1953 kommt es zu einer umfassenden Reorganisation des 1er R.E.C. In deren Rahmen wird die 3° Escadron aus Hue nun zur 6° Escadron umbenannt.
Siehe nun 6° Escadron > April 1953 - Hue in Zentral-Annam ff.
April bis Oktober 1953 - Zentral-Annam (3° G.E.A.)
1° G.A. du 1° R.E.C.
Nachdem die bisherige 6° Escadron aus Sadec am 01. April 1953 zur 3° Escadron umbenannt wurde, verlässt diese als Teil der 3e G.E.A. ihr bisheriges Quartier in Cochinchina und wird noch im April 1953 nach Zentral-Annam verschifft.
Die 3e G.E.A. steht zu diesem Zeitpunkt unter der Führung von Capitaine De Nedde.
Sie besteht aus der neuen 3° Escadron unter Lieutenant Neumann und seinem Adjoint Vivenot, sowie der 13° Escadron, unter der Führung von Lieutenant Vonderheyden.
Die 3e G.E.A. gehört wie bisher zum 1er G.A. du 1er R.E.C. Der Sitz der 3e G.E.A. wird direkt in Tourane aufgeschlagen, wo sich nun auch die 2e G.E.A. und der Sitz des 1er G.A. du 1er R.E.C. befinden..
Karte von Tourane mit dem Col De Nuages im Norden (5,1 MB)
Während die 1er G.E.A. in Cochinchina zurückgeblieben ist, operieren die 3e G.E.A. und die 2e G.E.A. des 1er G.A. du 1er R.E.C. nun in Zusammenarbeit mit der 7e G.E.A. in Zentral-Annam.
Im Mai 1953 sind sind es die Operationen Oasis, Lugdunum und Gergovie in der Region Tourane.
Karte von Quang Nam und Fai Fo (5,3 MB)
Es folgt im Juni 1953 die Operation Anjouan in der Region Fai Fo, dann die Operation Tamatave in der Region Dong Ha und die Operation Lille in der Region Quang Tri.
Zum 01. Juli 1953 wird die 7e G.E.A. aus Hue schließlich fest in das 1er G.A. du 1er R.E.C. integriert, während die 1er G.E.A. zum 2e G.A. du 1er R.E.C. nach Tonkin verlegt wird.
Für die 3° Escadron und die 13° Escadron gehen die Operationen als 3e G.E.A. in Kooperation mit dem 2e G.E.A. und der 7e G.E.A. derweil unvermindert weiter.
Es folgen zahlreiche Operationen bis Oktober 1953 an der R.C. 1 und in der Region zwischen Dong Hoi im Norden und Quang Tri im Süden.
Hier ist insbesondere vom 27. Juli bis zum 10. August 1953 die Operation Camargue zu nennen, eine Großoperation gegen das Regiment 95 in den Dünen zwischen Quang Tri und Hue.
Karte der Region Dong Hoi (4,7 MB)
Karte der Region Hué bis nach Quang Tri (6,4 MB)
Oktober bis Dezember 1953 - Tonkin (3° G.E.A.)
Mitte Oktober 1953 wird die 3e G.E.A. zusammen mit der 2e G.E.A. von Zentral-Annam aus zur Unterstützung des 2e G.A. du 1er R.E.C. nach Tonkin verschifft.
In Nam Dinh findet die 3e G.E.A. ihr vorübergehendes Quartier.
Es folgen den Rest des Jahres 1953 zahlreiche Operationen gegen die in das südliche Delta eingesickerten Vietminh, teilweise zusammen mit den Einheiten des 2e G.A. du 1er R.E.C.
So sind bekannt die Operationen Bison, Buffle, Bourgogne, Douale und andere.
Mitte Oktober bis Anfang November 1953 beteiligt sich das 2e G.A. du 1er R.E.C. der Operation Mouette.
Für das 2e G.E.A. bedeuten die Operationen am Ende des Jahres 1953 in Tonkin schwere und teilweise verlustreiche Kämpfe.
So fällt am 27. November 1953 Lieutenant Fabre vom Peloton L.V.T. der 12° Escadron zusammen mit einigen Legionären bei Trang Lang Phu in der Region Thai Binh.
Im Dezember 1953 gibt Lieutenant Xavier Moissinac-Massenat die Führung des Peloton de Vedettes Blindées ab, da er in die Redaktion der Militärzeitung Caravelle versetzt wird.
Die letzte große Operation des Jahres findet Mitte Dezember 1953 unter dem Namen Gerfaut in den Regionen Bui Chu und Thai Binh statt.
Daran ist u.a. auch das III/3e R.E.I. beteiligt.
Weihnachten feiert das 2e G.A. du 1er R.E.C. noch in Phu Ly. Aber bereits am 28. Dezember 1953 geht es wieder auf Operation. In der Region Binh Luc, östlich von Phu Ly, soll sich ein gegenerisches Bataillon verbergen.
Karte des südlichen Tonkin mit Nam Dinh, Thai Binh und Ninh Binh (6,1 MB)
Januar bis März 1954 - Tourane (3° G.E.A.)
Den Neujahrstag 1954 feiert die 3e G.E.A. noch im Einsatz, irgendwo im Delta.
Am 06. Januar 1954 verlassen die 3e G.E.A. und die 2e G.E.A. aber das Tonkin-Delta und werden für eine Ruhepause nach Haiphong verlegt.
Danach geht es bis Februar 1954 zurück zum 1er G.A. du 1er R.E.C. nach Tourane in Zentral-Annam.
In Tourane bringt man sich wieder auf Vordermann, denn die Teilnahme an einer Großoperation steht bevor.
Die Operation Atlante, welche bereits im Februar 1954 angerollt war und in mehreren Phasen das Ziel hat, die etwa 300km lange Küstenzone zwischen Zentral-Annam und Süd-Annam zu besetzen und unter französische Kontrolle zu bringen.
13. März 1954 - Operation Atlante (3° G.E.A.)
Für das 1er G.A. du 1er R.E.C. beginnt die Operation Atlante mit der Landungsoperation Axelle bei Qui Nhon.
Das komplette 1er G.A. du 1er R.E.C. unter Lieutenant-Colonel Le Hagre geht den 09. und 10. März 1954 in Tourane an Bord von mehreren L.S.T. und wird die nächsten Tage Küste herunter in Richtung Qui Nhon verbracht.
Am frühen Morgen des 13. März 1954 ist es soweit. Zunächst beginnen 06:45 Uhr die drei Escadrons der Alligators mit ihrem Landungsmanöver.
Operation Axelle - 13. März 1954
Foto von Egon B., 3° Escadron du 1° R.E.C.
Um 07:15 Uhr gehen die 12° Escadron, die 13° Escadron und die 17° Escadron südlich von Qui Nhon an Land und richten gegen leichten Widerstand einen Brückenkopf für die folgenden Truppen am Strand ein.
Die L.S.T. können daraufhin die Escadrons der Crabes entladen. Die 2° Escadron, die 3° Escadron und die 7° Escadron gehen an Land.
Während die 2° Escadron beim P.C. des 1er G.A. du 1er R.E.C. verbleibt, stößt die 3° Escadron zusammen mit den übrigen Escadrons in Richtung Qui Nhon vor.
Der Zusammenschluß mit Kräften der G.M. 42 gelingt und zusammen wird den Tag über die Stadt Qui Nhon fast ohne Widerstand unter Kontrolle gebracht.
Insgesamt forderte die Operation beim 1er G.A. du 1er R.E.C. nur 5 Verletzte.
Karte der Region Qui Nhon (6,3 MB)
März bis Juni 1954 - Qui Nhon (3° G.E.A.)
Nachdem in Qui Nhon eine feste Basis für das 1er G.A. du 1er R.E.C. gebildet wird, werden die kommenden Wochen zahlreiche Operationen in der Region durchgeführt.
Am 15. März 1954 kann das 1er G.A. du 1er R.E.C. in An Thanh den Kontakt mit der G.M. 10 herstellen, so dass dort eine weitere Basis ausgebaut werden kann.
Den 16. März 1954 nehmen die 12° Escadron und die 17° Escadron gegen geringen Widerstand das Dorf Tuang Va ein, an einer Kreuzung nordwestlich von Qui Nhon, während sich eine Escadron Crabes an einer Operation in Richtung Binh Ninh beteiligt.
Am 17. März 1954 beteiligt sich eine Escadron Alligators an einem Vorstoß in Richtung An Thanh und der Region Phu Vinh.
Den 22. März 1954 stoßen die 12° Escadron, 13° Escadron und 17° Escadron durch die Lagunen nördlich von Qui Nhon auf die Dörfer Quang Van un Nhon An vor. Man trifft nur auf wenigen Widerstand und kehrt mit 25 Gefangenen zurück.
Den 24. März 1954 wird in der Operation Oculi die Halbinsel Phu Cat durchkämmt. An der Operation unter der Führung des 1er G.A. du 1er R.E.C. beteiligen sich die 12° Escadron, 13° Escadron und 17° Escadron, sowie zwei Pelotons Crabes. Es werden 21 Vietminh getötet und 6 Gefangene gemacht.
Im Anschluß bekommt das 1er G.A. du 1er R.E.C. eine Pause und kann sich für einige Tage erholen. Im April 1954 bezieht das 1er G.A. du 1er R.E.C. am Pointe Gia in Qui Nhon ein neues Quartier, welches zunächst ausgebaut werden muss.
Erst am 13. April 1954 beteiligt sich das 1er G.A. du 1er R.E.C. wieder an einer Operation in die Gegend nördlich des Song Tac.
Am 17. April 1954 nehmen die 12° Escadron und die 13° Escadron und eine Escadron Crabes mit der G.M. 10 an einer Operation bei Dieu Tri teil.
Den 22. April 1954 unternimmt die 17° Escadron einen Handstreich auf Degi, ganze 50km nördlich von Qui Nhon. Dabei können 22 gegnerische Dschunken zerstört werden.
Eine ähnliche Operation, diesmal in die Region Go Boi, wird durch die 12° Escadron, 13° Escadron und 17° Escadron am 26. April 1954 durchgeführt.
Vom 02. bis zum 04. Mai 1954 ist das 1er G.A. du 1er R.E.C. wieder auf der Halbinsel Phu Cat eingesetzt. Die 2° Escadron, 12° Escadron, 3° Escadron, 13° Escadron und 17° Escadron durchkämmen nach einem Landungsmanöver den Norden der Halbinsel.
Den 16. Mai 1954 führen Crabes eine Operation nordwestlich von Qui Nhon bis zum Song Tac durch.
Am 17. Mai 1954 operieren die Alligators nördlich des Nui Ky Son. Es kommt zur Verfolgung von drei gegnerischen Kompanien und man stößt dabei bis Binh Dinh vor. Dabei werden 25 Gefangene gemacht, 15 Vietminh werden bei Gefechten getötet.
Den 20. und 21. Mai 1954 geht es wieder in die Region nördlich des Nui Ky Son. Es kommt zu mehreren Gefechten, dabei gibt es sieben Verletzte beim 1er G.A. du 1er R.E.C.
Doch der Fall von Diên Biên Phú macht sich auch in Annam bemerkbar. Wichtige Unterstützung fehlt und so werden die Kräfte des 1er G.A. du 1er R.E.C. in Qui Nhon langsam ausgedünnt.
So kehrt am 27. Mai 1954 die 7e G.E.A. nach Tourane zurück, bald gefolgt von der 3° Escadron.
Juni bis Dezember 1954 - Tourane (3° G.E.A.)
Anfang Juni 1954 ist die 3° Escadron zurück in Tourane. Hier übt der Gegner starken Druck auf die Posten der Region aus und fast täglich kommt es zu Angriffen und Gefechten.
Innerhalb der letzten zwei Monate bis zum Waffenstillstand, kommt die 3° Escadron dabei zusammen mit der 17° Escadron etwa 40 mal zum Einsatz.
In der Nacht vom 19. auf den 20. Juli 1954 unterstützt die 3° Escadron mit der 17° Escadron erfolgreich den P.C. des 1er R.E.C. auf den Anhöhen von Chu Boi.
Es bleibt das letzte siegreiche Gefecht des 1er G.A. du 1er R.E.C.
Als Ende Juli 1954 der Waffenstillstand eintritt, wird Qui Nhon aufgegeben. Die übrig gebliebenen Kräfte der 1er G.A. du 1er R.E.C., die 2° Escadron, die 12° Escadron und die 13° Escadron verlegen zurück nach Tourane.
Ab August 1954 ist das 1er G.A. du 1er R.E.C. wieder komplett in Tourane.
Tourane 1954
Kameraden vor dem Camp auf der Halbinsel Son Tra
Foto von Egon B., 3° Escadron du 1° R.E.C.
Nachdem bereits die 7° Escadron aufgelöst wurde, dünnen auch die anderen Escadrons des 1er G.A. du 1er R.E.C., so auch die 3° Escadron, ihr Personal aus.
Die Einheimischen werden vor die Wahl gestellt, ihre Einheiten zu verlassen und in die vietnamesische Armee zu gehen oder als Legionäre zu engagieren.
Tourane im November 1954
LCL Le Hagre besucht die 3° Escadron
Foto von Egon B., 3° Escadron du 1° R.E.C.
Mit Manövern vergeht die Zeit bis zum Ende des Jahres 1954. Aber langsam bereitet man sich schon auf die bevorstehende Abreise aus Indochina vor, die man im 1er G.A. du 1er R.E.C. bereits vermutet.
Januar 1955 - Auflösung des 1° G.A. du 1° R.E.C.
Zum 31. Januar 1955 wird das 1er G.A. du 1er R.E.C. inklusive seiner Escadrons schließlich offiziell aufgelöst.
Das Material wird verteilt und die Legionäre werden die nächsten Wochen entweder zurück nach Afrika verlegt oder anderen Einheiten zugeteilt.
So ergeht es auch den Legionären der 3° Escadron, welche zuletzt unter der Führung von Capitaine Hoetzel stand.
Karte von Tourane mit dem Col De Nuages im Norden (5,1 MB)
März bis Dezember 1955 - Saigon
Zum 01. März 1955 wird in Saigon beim 1er R.E.C. wieder eine 3° Escadron aufgestellt.
Sie wird aus der 6° Escadron (der ehemaligen 3° Escadron bis 1953) unter Capitaine Georges De Geyer D´Orth durch Umbenennung gebildet und ist eine Escadron d´Obusiers, unterteilt in drei Pelotons mit M8 Panzerhaubitzen.
Zum Schutz von Saigon in ständiger Alarmbereitschaft, wird die 3° Escadron aber nie wirklich eingesetzt.
Foto von Egon B., 3° Escadron du 1° R.E.C.
Zum 01. September 1955 gibt die 3° Escadron ihre M8 ab und übernimmt die M24 Panzer der 7° Escadron.
Doch auch dies wird zum 16. Dezember 1955 wieder geändert und die 3° Escadron wird zu einer Escadron de Reconaissance.
Sie wird dazu ausgestattet mit A.M., Scout-Cars und M8, sowie Dodge-LKW.
Januar 1956 - Abschied aus Indochina
Am 13. Januar 1956 ist es schließlich soweit. Die 3° Escadron besteigt mit der 4° Escadron und der E.H.R. des 1er R.E.C., sowie dem I/5e R.E.I. und dem III/5e R.E.I. bei Cap Saint-Jacques die Pasteur.
Die Pasteur vor Cap Saint Jacques
Foto von Egon B., 3° Escadron du 1° R.E.C.
Auf der Pasteur geht es dann ab 14. Januar 1956 zurück in Richtung Nordafrika. Diesmal nicht durch den Suezkanal, sondern um Afrika herum.
Man geht am 09. März 1956 in Mers-el-Kébir von Bord. Von dort aus werden die Kräfte des 1er R.E.C. nach Sousse in Tunesien verlegt.