Operation Condor
Die Operation Condor wurde bereits Ende 1953 in Hanoi geplant. Sie war zunächst als große Operation, kombiniert mit Fallschirmjägereinsätzen, im Rücken des Gegners zur Unterstützung der siegreichen Truppen in Diên Biên Phú gedacht.
Als jedoch die Truppen in Diên Biên Phú nicht mehr ausreichend mit Material versorgt werden konnten, war klar, dass auch die Truppen der Operation Condor nicht versorgt werden könnten, so dass man den Kräfteansatz für die Operation kräftig herunter setzte.
So stieß im April 1954, von Séno in Laos, die Marschkolonne unter Colonel Crèvecoeur in Richtung Diên Biên Phú vor. Die 3.088 Mann starke Truppe bestand aus der Groupe Mobile Nord, in welcher sich 1.682 Laoten befanden und welche in zwei Gruppen unterteilt war.
Die erste Gruppe unter Coquelet setzte sich zusammen aus dem 5e B.C.L. und dem 1er B.P.L. und ging über Muong Khoua vor, während die zweite Gruppe unter Godard aus dem 4e B.C.L. und dem II/2e R.E.I. bestand und entlang des Nam Ou weiter östlich vorging.
Gleichzeitig wurden die etwa 800 Man starken laotischen und Meo-Commandos unter Lieutenant-Colonel Mollat in der Gegend zusammen gezogen. Dazu befanden sich ohnehin Teile der G.C.M.A., der in kleinen Gruppen operierenden Commando-Einheiten, in der Region, die sich vor den Marschkolonnen bewegten.
Zunächst lief die Operation erfolgreich, so können Ende April Munitionsdepots der Vietminh ausgehoben werden und Nachschubkolonnen abgefangen werden. Die geplante Absprungzone für die Fallschirmjäger wird besetzt, aber am 29. April 1954 informiert man Crèvecoeur aus Hanoi, dass ein Absprung frühestens in einer Woche stattfinden könne und dass er über den weiteren Verlauf der Operation entscheiden könne.
Crèvecoeur hält in der Gegend am Nam Ou aus, die G.C.M.A., welche weiter in Richtung vorgerückt sind, angeblich sogar auf Sichtweite zu Isabelle, haben in der Folge einige Gefechte und melden am 07. Mai 1954 den Rückzug starker Kräfte der Vietminh in ihre Richtung.
Am 08. Mai 1954 erhält Crèvecoeur die offizielle Nachricht, dass Diên Biên Phú gefallen ist und er sich umgehend in das über 85 Milen entfernte Muong Sai zurückziehen soll, wobei er nun mit keiner Unterstützung mehr aus der Luft rechnen kann.
Fast gleichzeitig kommt es zu heftigen Gefechten mit den nun auf seine Einheiten vorrückenden Vietminh.
Ohne Versorgung kann die Kolonne Crèvecoeur nicht standhalten und muss sich zurückziehen. Der Rückmarsch gelingt tatsächlich unter den harten Bedingungen, wobei das 4e und das 5e B.C.L. einige Verluste zu beklagen haben. Im Anschluß desertieren dazu Teile des 1er B.P.L. und des 4e B.C.L.
Der Rettungsversuch für die eingeschlossenen Soldaten in Diên Biên Phú ist bitter gescheitert.