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Operation Orage

Ban Pe Trong

Bai Thao

Einleitung

Die Vietminh starten Ende März 1951 eine erneute Offensive auf das Tonkin-Delta, diesmal in der Region von Dông Trieu, wo das III/3° R.E.I. auf verschiedenen Posten stationiert ist, um Bunker zu bauen.

Die 9° Compagnie des III/3° R.E.I. von Lieutenant P. ist auf einem Hügel bei Bai Thao stationiert. Darüber liegt am gleichen Berg noch eine Komanie des 23° R.I.C., sowie eine Kompanie einheimischer Suppletifs.

Am späten Abend des 04. April 1951 haben die Wachposten der 9° Compagnie ihre Plätze in den Gräben auf den südwestlichen, südlichen und östlichen Flanken des Hügels eingenommen.

Gegen 23:30 Uhr vernimmt man aus Richtung der Position der Suppletifs erste Schusswechsel. Die 9° Compagnie des III/3° R.E.I. nimmt daraufhin komplett ihre Verteidigungspositionen ein.

Karte der Region Hanoi mit Sept Pagodes und Bai Thao (6,6 MB)

05. April 1951 - Bai Thao

Gegen 00:30 Uhr ergeht schweres gegnerisches Feuer aus Mörsern und diversen automatischen Waffen auf die Stellung der 9° Compagnie des III/3° R.E.I.

Ein Caporal und ein Legionnaire werden dabei getötet. Dazu fangen ein LKW und eine Hütte Feuer. Die Gefangenen geraten in Panik, als ein Geschoss neben ihrer Unterkunft einschlägt und flüchten sich in die Gräben.
Um 01:00 Uhr nutzen die Vietminh das durch das Feuer entstandene Chaos und sprengen sich auf der südlichen Flanke einen Weg in die Stellung.

Gleichzeitig attackieren sie auch die Stellung des 23° R.I.C., wobei dort zwei Offiziere ums Leben kommen. Es gelingt ihnen dort Fuß zu fassen und von dieser Postion aus im Rücken der Legionäre anzugreifen. Man kann den Angriff zwar abwehren, doch es gibt dabei weitere Verluste.

Dann nutzen die Vietminh die Maultiere der Marokkaner, um sich in deren Deckung erneut an die Stellung der 9° Compagnie heranzuabreiten. Man kann sie erst wenige Meter vor den eigenen Gräben auf der nördlichen Flanke durch Mörserfeuer stoppen.

Unterdessen wird der Beschuss auf die Stellung der 9° Compagnie noch schwerer, da die Vietminh nun auch in der Stellung des 23° R.I.C. ihre Mörser aufgebaut haben und von dort eine ausgezeichnete Schussposition auf die Legionäre haben.

Es kommt zu einem erneuten Angriff im Rücken, gegen den sich die Reserve der 9° Compagnie unter Sous-Lieutenant L. im Nahkampf erwehrt.

Gegen 02:30 Uhr gehen die Vietminh zum Angriff mit Handgranaten über, dann stoßen sie mit aufgepflanztem Bajonett vor.
Um 03:00 Uhr greifen sie die Stellung der 9° Compagnie schließlich von allen Seiten an.

Die Artillerie kann jedoch unterstützen und der Angriff bricht im Norden und Osten ein.
Im Westen kommt es jedoch weiter zu bitteren Nahkämpfen zwischen den Vietminh und den zwei Gruppen der Reserve unter Sous-Lieutenant L.

Die Vietminh dringen in die Stellung ein und der Nahkampf setzt sich bis zum Morgengrauen fort.
Doch die Legionäre der 9° Compagnie halten ihre Positionen, bis sich die Angreifer schließlich zurückziehen und Bai Thao gegen 06:00 Uhr wieder komplett in der Hand der Legion ist.

Nachwort

Die 9° Compagnie des III/3° R.E.I. konnte sich behaupten, musste aber auch 15 Tote und 20 Verletzte hinnehmen.
Unter den Gefallenen sind Sergent Martin Binder, Caporal Marcel Rossignol, sowie die Legionäre Alberto und Angelo Avaldi, Ernst Betram, Guy Delhaise, Hermann Franzkowiak, Max Galli, Harry Kumm, Michel Migarz, Otto Schielke, Michel Sevcik und Karl Tribula.
An ihren schweren Verletzungen versterben noch Caporal Angelo Bo und der Legionnaire Istvan Bencle.

Doch auch die Vietminh bezahlten diesen Angriff teuer. Um die Stellungen in Bai Thao werden 80 Tote Vietminh gezählt.

Für die erfolgreiche Verteidigung wird Lieutenant P. am 08. Aril 1951 von Géneral De Lattre mit dem Croix de la Légion d´Honneur dekoriert.
Auch zahlreiche Legionäre werden für ihre Leistungen in Bai Thao ausgezeichnet.