Boulevard de la 73/2
Einleitung
Am 20. Januar 1949 muss abermals ein Versorgungskonvoi auf dem Teilstück der Route Coloniale 4 zwischen That Khe und Cao Bang eskortiert werden.
Das II/3° R.E.I. schützt den Konvoi von That Khe aus bis zum Luong Phai.
Dann übernimmt das III/3° R.E.I. entlang des Boulevard de la 73/2, über Dong Khe und darüber hinaus in Richtung Cao Bang.
Der Boulevard de la 73/2 ist ein berüchtigtes Stück der Route Coloniale 4, benannt nach der 2° Compagnie des 73° B.G., welche diesen Abschnitt instandgesetzt hatte.
Den Morgen des 20. Januar 1949 ist es die 11° Compagnie des III/3° R.E.I. unter der Führung von Capitaine Pierre Puiroux, welche die Aufgabe der Straßenöffnung im Bereich südlich von Dong Khe übernimmt.
Karte der Region Cao Bang mit Dong Khe an der R.C. 4 (6,1 MB)
20. Januar 1949
Ohne Probleme nehmen die Legionäre der 11° Compagnie des III/3° R.E.I. am Morgen des 20. Januar 1949 ihre Positionen entlang der Route Coloniale 4 zwischen Dong Khe und dem Luong Phai ein.
Capitaine Puiroux fährt mit einer Section weiter bis zum Loung Phai, wo er auf die Vorhut des II/3° R.E.I. aus That Khe trifft. Nach Eintreffen des Konvois übernimmt Capitaine Puiroux mit seinen Legionären die Führung des Konvois. Es geht die Paßstraße hinab in den südlichen Bereich des Boulevard de la 73/2.
Dort gerät die Spitze des Konvois in einen schweren Hinterhalt. Auf den umliegenden Kalkfelsen haben die Vietminh drei Maschinengewehre positioniert und nehmen den ersten Jeep unter schweren Beschuss.
Gleichzeitig wird der Konvoi von zahlreichen versteckten Schützen unter Feuer genommen.
Gleich zu Beginn des Angriffs wird Capitaine Puiroux schwer getroffen. Es gelingt ihm zwar noch, aus seinem Jeep in Deckung in den Straßengraben zu gelangen, doch dort verstirbt er.
Der Legionnaire Dictus, der Funker, wird ebenfalls tödlich getroffen. Der Fahrer wird kurz darauf schwer verletzt.
Die Legionäre der nachfolgenden Section wollen eingreifen, werden aber ebenfalls unter schwerem Beschuss gehalten. Zudem explodieren drei Minen an den Fahrzeugen, richten jedoch glücklicherweise keinen Schaden an.
Adjudant Z. will mit seinen Legionären vorstoßen, doch er kommt nicht weit. An seiner Seite fallen Sergent Erich Zobel und zwei Legionäre einer Granatenexplosion zum Opfer. Adjudant-Chef Van Den Hove, der Sanitäter der Section, stößt trotz des Beschusses zu den Verletzten vor, um sie zu versorgen.
Doch für die beiden Legionäre kann er nichts mehr ausrichten, sie erliegen bald ihren Verwundungen. Lediglich Sergent Zobel kann noch schwer verletzt am Leben gehalten werden.
Die Vietminh schicken sich nun an, die Legionäre einzukreisen, um sie zu isolieren. Doch nun greifen die gepanzerten Fahrzeuge des R.I.C.M. aus dem Begleitschutz des Konvois ein.
Durch ihre Feuerkraft können die Vietminh schließlich in die Flucht geschlagen werden.
Die Verletzten werden in das SanKa geladen und im Konvoi nach Dong Khe gebracht, ebenso wie die Gefallenen.
Gegen 14:30 Uhr kommt der Konvoi schließlich in Dong Khe an.
Nachwort
Der Konvoi konnte passieren, aber es gibt erneut drei Verletzte und fünf Tote beim III/3° R.E.I.
Der schwer verletzte Sergent Erich Zobel wird bis in das Hospital von Cao Bang verbracht, verstirbt dort aber noch am gleichen Tag. Ebenso wie der Legionnaire Georges Dictus.
Capitaine Pierre Puiroux wird in der Folge durch Lieutenant Barbat an der Spitze der 11° Compagnie des III/3° R.E.I. ersetzt.
Zu Ehren von Capitaine Puiroux wird der Poste 28, bei Kilometer 28 an der Route Coloniale 4, ab 24. Februar 1949 nach ihm benannt.
Zudem wird er posthum zum Chevalier de la Légion d´honneur ernannt.
Adjudant-Chef Van Den Hove wird für seinen selbstlosen Einsatz a l´ordre de l´armee ausgzeichnet.
Die gefallenen Legionäre Wladyslaw Pozniak und Herbert Willmsen aus der 11° Compagnie des III/3° R.E.I. werden posthum a l´ordre de l´armee ausgzeichnet.
Sergent Erich Zobel erhält posthum die Médaille Militaire.