Point dŽAppui 26
Einleitung
Der Point D´Appui 26 ist eine Hügelposition, drei Kilometer westlich des Zentrums von Na San an der Piste nach Co Noi gelegen.
Nach einer kurzen Besichtigung am 23. November 1952 durch Chef De Bataillon Gabriel Favreau und seinem Adjoint Capitaine Robert Lacote, werden die Kompanien des III/3° R.E.I. auf dem P.A. 26 eingeteilt.
Die 9° Compagnie von Lieutenant Canfin übernimmt die westliche Flanke, die 10° Compagnie von Lieutenant Patrice De Tholozany den nördlichen Teil, die 11° Compagnie von Lieutenant Louis Fournier den östlichen Part und die 12° Compagnie von Lieutenant Des Rieux De Villoubert den Süden.
Die nächsten Tage und Nächte sind von dem Ausbau des P.A. 26 geprägt. Man rechnet mit einem baldigen massiven Angriff und daher drängt die Zeit.
Trotzdem werden die Stellungen sehr sorgfältig angelegt. Minenfelder und Drahtverhaue sollen den Gegner aufhalten. Unbesetzte verminte Bunker werden angelegt, während stark bewaffnete Bunker versteckt angelegt werden. Diese werden so ausgebaut, dass sie auch den Beschuss der eigenen Artillerie standhalten können.
Dazu werden Mikros im Vorfeld installiert, um das Herannahen der Vietminh früh zu entdecken und vieles mehr.
Es zahlt sich hier aus, dass Chef De Bataillon Gabriel Favreau ein Veteran des Stellungskrieges aus dem Zweiten Weltkrieg ist.
Karte der Region Na San mit Ta Khoa (6,7 MB)
01. Dezember 1952 - P.A. 26
Am 01. Dezember 1952 ist das III/3° R.E.I. für den bevorstehenden Angriff auf den P.A. 26 bereit.
Es bleibt geheim woher diese Information stammt, aber man vermutet bereits, dass die Attacke für dieses Datum angesetzt ist.
Tatsächlich nimmt man bei der 10° Compagnie von Lieutenant Patrice De Tholozany am frühen Abend verdächtige Geräusche um den P.A. 26 wahr, welche darauf deuten, dass die Vietminh sich in Position bringen.
Die Luftaufklärung kann im Dschungel jedoch keine Vietminh ausmachen. Probeschüsse der eigenen Artillerie verhallen.
Am Abend, gegen 19:00 Uhr, bekommt der P.A. 26 die ersten Mörsergranaten der Vietminh ab. Es bleibt zunächst bei vereinzeltem gegenseitigen Beschuss.
02. Dezember 1952 - P.A. 26
Ab 00:40 Uhr bricht ein massiver gegnerischer Artilleriebeschuss über den P.A. 26 herein. Die Legionäre gehen in Deckung und lassen die Vietminh herankommen.
Um 01:20 Uhr bricht der massive Angriff der Vietminh auf der westlichen, der nördlichen und der östlichen Flanke des P.A. 26 los.
Unterstützt von einem heftigem Artilleriefeuer brechen die Angriffswogen der Vietminh auf die Verteidiger ein. Insbesondere die 10° Compagnie von Lieutenant Patrice De Tholozany im Norden wird auf eine harte Probe gestellt. Die erste Welle wird von der 1° Section von Sergent Eljas zurückgeschlagen, doch bei der 2° Section gibt es Probleme.
Sergent Peter Bruger und Caporal-Chef Schnitzler werden schwer verwundet. Der neu hinzugestoßene Sergent Wofgang Didden über nimmt die 2° Section.
Zahlreiche Hindernisse überwinden die Vietminh, mit Bengalores sprengen sie sich an manchen Stellen durch, doch die Legionäre behaupten ihre Positionen. Viele Legionäre der 10° Compagnie, darunter u.a. der Legionnaire Arthur Kien zeichnen sich aus.
Und so bricht die erste Angriffswelle um 02:30 Uhr ab.
Die Atempause währt nur kurz. Um 02:40 Uhr bricht der Angriff erneut los. Diesmal an der südlichen und westlichen Flanke, bevor auch die nördliche Flanke wieder attackiert wird.
Erneut halten die Legionäre stand, diesmal insbesondere bei der 9° Compagnie, darunter Sergent Clément und der Legionnaire Kurt Resch.
Um 02:55 Uhr halten die Vietminh erneut ein.
Aber nur um gegen 03:00 Uhr wieder eine Angriffswelle zu starten. Diese kann um 03:10 Uhr gestoppt werden. In der kurzen Gefechtspause können sich die Legionäre mit Munition versorgen.
Um 03:20 Uhr bricht eine dritte Angriffswelle auf die südliche Flanke ein. Auch diese kann abgewehrt werden und bereits um 03:25 Uhr ziehen sich die Vietminh an dieser Stelle wieder zurück.
Die nächsten anderthalb Stunden wird vereinzelter Artilleriebeschuss ausgetauscht. Die Kämpfer beider Seiten brauchen die Pause nach dem stundenlangen Kampf.
Die Vietminh versuchen es schließlich noch ein viertes Mal. Um 05.00 Uhr bricht nochmals ein Generalangriff der Vietminh auf den P.A. 26 ein.
Ab 05:15 Uhr kann aber auch dieser Angriff abgewehrt werden und die Vietminh ziehen sich zurück. Um 05:30 Uhr kehrt Ruhe auf dem Schlachtfeld ein.
Im Anschluss werden die möglichen Rückzugswege der Vietminh durch die Artillerie unter Beschuss genommen.
Bilanz
Am Morgen kann man sich einen Überblick verschaffen. 260 tote Vietminh werden um den P.A. 26 aufgefunden.
Zahlreiche Waffen und Verletzte konnten die Vietminh bei ihrem Abzug einsammeln. Aber sechs verletzte Vietminh werden noch gefunden und gefangen genommen.
Dazu finden sich 32 Gewehre, 30 P.M., neun F.M., ein M.G., einen Mörser und zwei S.K.Z.
Wie man später herausfindet, wurde das III/3° R.E.I. in jener Nacht von einem Bataillon des T.D. 88 und zwei Bataillonen des T.D. 174 angegriffen.
Für die erfolgreiche Abwehr, bei nur sieben eigenen Toten und 22 Verletzten, erhält das III/3° R.E.I. seine sechste Palme auf seine Fahne.
Unter den Gefallenen des III/3° R.E.I. sind Caporal Karl Schneider, die Legionäre Manfred Breder, Waldemar Frank, Heinrich Lebermann und Karl Stern.
Na San
Weihnachten 1952
Foto von Gerd S., 10° Cie., III/3° R.E.I.
Ab dem 02. Dezember 1952 ziehen die Vietminh das Gros ihrer Truppen um Na San ab. Nur ein kleiner Teil bleibt zurück, um die französischen Truppen zu binden.
Bis über den Jahreswechsel verbleibt das III/3° R.E.I. noch auf dem P.A. 26.
Auch das Weihnachtsfest 1952 verbringt das Bataillon dort.