Ban Yen Nhan
Einleitung
Am frühen Morgen des 21. April 1954 hat das II/3° R.E.I. von Chef de Bataillon Cabaribère abermals die Aufgabe, die Route Coloniale 5 zu öffnen.
Das II/3° R.E.I. soll die R.C. 5 von Ban Yen Nhan aus in nordwestlicher Richtung bis Nhac Lac öffnen und entminen, um dann dort mit dem III/2° R.T.A. zusammenzutreffen, welches die gleiche Aufgabe aus Richtung Nhu Quynh verrichtet.
Um 06:30 Uhr verlassen die Kräfte unter der Führung von Chef de Bataillon Cabaribère die Zitadelle von Ban Yen Nhan.
Während die Pioniere des Bataillons direkt auf der R.C. 5 mit Detektoren nach Minen suchen, werden sie von der 6° Compagnie des II/3° R.E.I. unter Lieutenant Des Rieux als Vorhut geschützt, welche zunächst etwas südlich der Straße voraus geht.
Es folgen zwei M 36 Tank Destroyer (T.D.), der P.C. um Chef de Bataillon Cabaribère und Lieutenant Thibeaud, die 7° Compagnie des II/3° R.E.I. unter Capitaine Peylet und die 8° Compagnie des II/3° R.E.I. unter Lieutenant Gransard.
Die 5° Compagnie des II/3° R.E.I. von Lieutenant Labat bleibt mit einem Teil der C.C.B. unter Capitaine Pernet in der Zitadelle zurück.
Karte des mittleren Deltas mit Hai Duong und Ban Yen Nhan (6,1 MB)
21. April 1954 - Ban Yen Nhan
Die ersten beiden Kilometer gehen über freies Feld, vorbei an der Abzweigung nach Lac Dao.
Dann kommen zu beiden Seiten der R.C. 5 die ersten Dörfer. Nördlich der Straße das Dorf Xuan Tru, südlich die Dörfer An Lac und Du Chang.
Die beiden Panzer sichern von der Straße aus in Höhe der Dörfer, während die 6° Compagnie auf Xuan Tru vorstößt und die 8° Compagnie südlich in Richtung An Lac vorgeht.
Die 7° Compagnie geht ebenfalls südlich der R.C. 5, etwa 500 Meter östlich von Du Chang, in Stellung. Die Der P.C. des II/3° R.E.I. geht derweil nahe der Panzer, zwischen Xuan Tru und der R.C. 5, in Stellung.
Die Dörfer werden ohne Probleme eingenommen und um 08:15 Uhr geht es weiter.
Die 6° Compagnie stößt zu beiden Seiten der R.C. 5 in Richtung Ngo Xa vor, während die 7° Compagnie östlich von Du Chang und An Lac vorgeht.
Gegen 08:45 Uhr erreicht die 6° Compagnie den Rand von Tuan Di und kommt in schweres Feuer.
Gleichzeitig werden die 7° und 8° Compagnie angegriffen, während der P.C. des II/3° R.E.I. unter Granatbeschuss gerät.
Es sind zwei Bataillone Vietminh, unterstützt von schweren Waffen, welche das II/3° R.E.I. angreifen. Für viele der neuen Legionäre ist es die Feuertaufe.
Die Panzer können nicht eingreifen und die Angriffe sind so heftig, dass Chef de Bataillon Cabaribère bald seinen drei Kompanien den Befehl zum Rückzug geben muss.
Bei der 6° Compagnie gibt es bereits schwere Verluste, Lieutenant Des Rieux ist verletzt. Und es gelingt nur langsam und unter weiteren Verlusten, sich zurückzuziehen.
Die Lage sieht für die 7° und die 8° Compagnie nicht anders aus, beide Kompanien haben beim Rückzug ebenfalls schwer zu kämpfen.
Auch der P.C. des II/3° R.E.I. wird durch eine Kompanie Vietminh angegriffen und muss sich unter schwerem Beschuss zurückziehen.
Dabei wird Chef de Bataillon Raymond Cabaribère zunächst durch einen Schuss getroffen und dann bei einem Granateinschlag getötet.
Der Rückzug des II/3° R.E.I. setzt sich fort, bis zum Abzweig nach Lac Dao. Dort übernimmt Capitaine Peylet die Führung und die Reorganisation des II/3° R.E.I.
Unterdessen hat man in der Zitadelle von Ban Yen Nhan das Gefecht mitbekommen und mobilisiert die Kräfte. Doch Ban Yen Nhan wird von den Vietminh ebenfalls unter heftigen Granatbeschuss genommen. Dabei stirbt Capitaine Alfred Pernet aus der C.C.B. des II/3° R.E.I.
Lieutenant Labat von der 5° Compagnie kann seine Legionäre jedoch sammeln und bricht um 09:30 Uhr, zusammen mit einem Peloton M24 Chaffee Panzern aus Ke Sat, auf.
Gegen 10:00 Uhr erreicht die 5° Compagnie das restliche Bataillon am Abzweig nach Lac Dao und stößt nun mit den Panzern vor.
Jetzt geht es schnell, denn die Vietminh weichen zurück.
Unter dem Schutz der Panzer können die Sections der 5° Compagnie die Dörfer Xuan Tru und An Lac zu beiden Seiten der R.C. 5 einnehmen. Dabei werden noch verletzte aber auch tote Kameraden geborgen.
Auch Ngo Xa und Mao Tho können schließlich durch die 5° Compagnie eingenommen werden, während der Rest des II/3° R.E.I. unter Capitaine Peylet nachrückt.
Die 7° Compagnie verlegt mit dem P.C. nach Xuan Tru, die 6° und die 8° Compagnie bis nach Ngo Xa.
Gegen 12:00 Uhr hat die 5° Compagnie schließlich Kontakt zu den Kräften des III/2° R.T.A.
Bilanz
Die Route Coloniale 5 gilt auf dem kleinen Teilstück für diesen Tag als geöffnet. Trotz des Angriffs der Vietminh mit zwei Infanteriebataillonen und einem schweren Bataillon des Regiment 42.
Doch der Preis, welchen das II/3° R.E.I. für die Öffnung der Route Coloniale 5 bezahlt hat, ist hoch.
Neben Chef de Bataillon Raymond Cabaribère und Lieutenant Robert Rigneault starben 30 Legionäre. Darunter Sergent-Chef Vassili Michailiv, Caporal Angelo Zanchi und die Legionäre Vito Cafano, Filippo Crippa, Rene Duhaut, Rudolf Eder, Wolfgang Fischer, Kurt Gehle, Heinz Gores, Kurt Gunther, Erich Klang, Arno Kunitz, Miklos Madar, Hans Neue, Richard Pfusterschmied, Cesar Regidor Gil, Ernst Roos, Giacomo Rubis, Manfred Sareyka, Heinrich Schmid, Erich Schuttensack, Otto Serbin, Gunter Urbanek, Michele Vacca, Roger Vancauteren und Johannes Van Den Broek.
In der Zitadelle von Ban Yen Nhan kam Capitaine Alfred Pernet durch den Granatbeschuss ums Leben.
Zudem gibt es 40 Vermisste, darunter viele wie Sergent Heinz Reschke, die nie wiederkehren werden.
Und es gibt 68 Verletzte. Von diesen versterben mindestens drei, die Legionäre Romuald Leszcynski, Bohvomil Manak und Johann Mauko, innerhalb der nächsten Tage im Hospital von Hanoi.
Das "junge" II/3° R.E.I. ist erneut schwer angeschlagen.