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Huong Diem

Ben Me

Phu Le

Einleitung

Im April 1947 ist die 8° Compagnie des II/3° R.E.I. wieder komplett in der Region Ba Tri eingesetzt, am südlichen Ende der Île de Ben Tre.
Die im Vorjahr verlassenen Posten werden wieder neu besetzt und aufgebaut.

So auch der Posten Dong Xuan mit dem Außenposten Phu Le, gehalten von der 1° Section der 8° Compagnie unter Sous-Lieutenant Charles-Dominé, sowie einer Section der 5° Compagnie.
Phu Le befindet sich mittig zwischen Dong Xuan und Ba Tri, dem Sitz der 8° Compagnie unter Capitaine Norbert Vallat. Der Posten ist besetzt von einer Gruppe der 1° Section, etwa zehn Legionäre und ebenso viele Partisanen unter Adjudant Crouaille.

Mitte Mai 1947 werden zahlreiche Feindaktivitäten um Phu Le und Dong Xuan festgestelllt. Man rechnet bald mit einem Angriff auf einen der Posten.
Derweil ist Capitaine Vallat am Ende seiner Dienstzeit angelangt und möchte seinen Legionären auf ihren Posten noch einen Abschiedsbesuch abstatten.
Trotz der geäusserten Bedenken kündigt er am 18. Mai 1947 für den kommenden Tag seinen Besuch in Dong Xuan an.

Karte Mekong Delta mit Ben Tre, Ba Tri, Phu Le und Dong Xuan (6,2 MB)

19. Mai 1947 - Phu Le

Am 19. Mai 1947 jährt sich der Geburtstag von Ho Chi Minh und man weiß, dass dieser bei den Rebellen gefeiert wird.

Am Morgen bricht Capitaine Vallat von Ba Tri aus in Richtung Dong Xuan auf. Er wird begleitet von einer Section der 5° Compagnie, sowie zwei gepanzerten Jeeps.
Bis zum Posten von Phu Le verläuft die Fahrt ohne Probleme. Nach einem Zwischenstopp geht es von Phu Le aus für den Konvoi weiter in Richtung Dong Xuan.

Doch bereits nach drei Kilometern gerät man in einen groß angelegten Hinterhalt. Das Feuer der mehrfach überzähligen Rebellen ist heftig und sie gehen direkt zum Angriff über, bevor man reagieren kann.
Die Vorhut mit Capitaine Vallat wird von der Section der 5° Compagnie abgeschnitten. Man kann sich gegenseitig nicht unterstützen.
Schnell überrennen die Rebellen den Konvoi, die Legionäre werden niedergemetzelt. Alles was verwertbar ist wird mitgenommen. Waffen und Munition, auch die Uniformen der getöteten Legionäre. Die Fahrzeuge werden in Brand gesteckt.

Phu Le

19. Mai 1947

Foto von Werner S., 8° Cie., II/3° R.E.I.


So schnell der Überfall vonstatten geht, so schnell sind die Rebellen auch wieder verschwunden. Ein Eingreifen aus Phu Le und Dong Xuan ist nicht mehr möglich und würde gegen einen zahlenmäßig deutlich überlegenen Gegener nur zu weiteren Verlusten führen.

Als am nächsten Tag ein großer Unterstützungskonvoi aus Ben Tre anrollt, bestehend aus mehreren Kompanien und mit Artillerie, sind die Angreifer bereits weit entfernt.
Man findet die Überreste des Konvois von Capitaine Vallat mit den Leichen der Legionäre in einem grausam zugerichteten Zustand.

Bilanz

Neben Capitaine Norbert Vallat und seiner Ordonannz Paul Grimonprez fielen zahlreiche weitere Legionäre des II/3° R.E.I. bei dem Überfall am 19. Mai 1947.
Darunter Wolfgang Gunther, Erwin Hufeisen, Karl Heinzen, Laszlo Kanczo, Friedrich Kixmoller, Fritz Smola, Joseph Suttor und Wolfgang Ziesche.
Überlebende gab es nicht, von den mit Akohol aufgeputschten Rebellen wurden keine Gefangene gemacht.

Der Überfall bleibt nicht ohne Folgen. Man erfährt bald, dass der Überfall von zwei Chi Doi, zwei gegenerischen Kompanien, ausgeführt wurde, welche weiter in der Region Dong Xuan aktiv sind.
Lieutenant-Colonel Méric, welcher das 3° R.E.I. frisch übernommen hat, beschließt daher die Aufgabe des Postens Dong Xuan.
Ein zweites Mal wird die Bevölkerung der Region sich selbst überlassen.