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Vung Liem

Phu Le

Huong Diem

Enleitung

Das Dorf Huong Diem liegt westlich von Giong Trom auf der Île de Ben Tre.

Der Posten Huong Diem, welcher am Rande des Dorfes liegt, ist besetzt von einer Section aus der 6° Compagnie des II/3° R.E.I., unter der Führung eines Sergent-Chef.

Mehrfach schon war der Posten das Ziel von Angriffen. Doch am Mittag des 06. Mai 1947 ahnt man in Huong Diem noch nicht, was bevor steht.
Einige Legionäre genießen die Mittagsruhe im und um den Posten, andere baden im nahegelegenen Fluss.

Karte Saigon und Mekong Delta mit Ben Tre und Giong Trom (6,2 MB)

06. Mai 1947 - Huong Diem

Gegen 14:00 Uhr flieht überraschend einer der Gefangenen aus dem Posten und springt in den Fluss.
Er wird von Sergent Barnes und einem Wachposten verfolgt, doch plötzlich werden sie vom gegenüberliegenden Ufer heftig beschossen.

Auch der Posten Huong Diem und die umliegenden Einrichtungen werden bald unter Feuer genommen.
Die meisten Legionäre ziehen sich schnell in den Posten zurück und besetzen ihre Positionen in der Verteidigung. Aber dies gelingt nicht allen Legionären, manche müssen außerhalb des Postens verharren.
Per Funk wird der Bataillonsstab in Ben Tre benachrichtigt. Insbesondere eine Patrouille, welche um 14:30 Uhr in Huong Diem eintreffen sollte, muss gewarnt werden.

Derweil haben die Rebellen gegen 14:15 Uhr unter Feuerschutz den Fluss durchquert und sind in das Dorf vorgedrungen.
Die Legionäre im Posten werden eingedeckt mit dem Beschuss aus automatischen Waffen, Gewehr- und Mörsergranaten.
Mehrere Maschinengewehre nehmen den Posten vom gegenüberliegenden Flussufer aufs Korn. Es gelingt eines der MG mit dem PIAT auszuschalten.
Unterdessen gelingt es dem Legionnaire Weber mit zwei Partisanen noch, den Posten sicher zu erreichen.

Das Dorf wimmelt mitterweile von Rebellen. Sie kommen schließlich bis auf 50 Meter an den Posten heran, können aber mit Granaten auf Distanz gehalten werden.
Bis um 14:45 Uhr ist der Posten komplett umzingelt. Es sind etwa 500 Rebellen, von denen nur jeder Zweite eine Waffe trägt.
Doch sie starten noch keinen Vorstoß auf den Posten, welcher u.a. mit einem Stacheldrahtverhau gesichert ist.

Daher versucht man im Posten bereits die Munition zu sparen. Man weiß nicht, wann man Nachschub bekommt.
Nur die besten Schützen schalten sporadisch einige der Belagerer aus, welche nach Abklingen des massiven Abwehrfeuers immer wieder ihre Deckung verlassen.

Bis um 17:00 Uhr wird auch das Feuer der Rebellen langsam schwächer. Man vermutet mittlerweile zahlreiche Opfer auf Seite der Angreifer.
Es kommen trotzdem aber die ersten Rufe, sich zu ergeben. Und zwar von europäischen Überläufern bei den Rebellen.
Doch man antwortet mit MG-Feuer und einem erneuten Beschuss aus dem PIAT, welcher die Rufe verstummen lässt.

Gegen 18:00 Uhr nimmt man schweren Gefechtslärm aus östlicher Richtung wahr.
Bald schlagen auch Mörser um den Posten ein. Es sind offenbar eintreffende Unterstützungskräfte oder die angekündigte Patrouille in der Nähe.
Die Legionäre aus dem Posten Huong Diem nutzen diesen Moment für einen kleinen Gegenangriff. Sie stellen dabei fest, dass die Angreifer zahlreiche Verluste hatten und sich nun wieder in das Dorf zurückgezogen haben. Doch die Rebellen sind immer noch zahlreich und so müssen sich die Legionäre bald wieder in den Posten flüchten.

Um 19:00 Uhr beschießen die Rebellen den Posten immer noch. Nun versuchen sie aber, den Posten mit Fackeln anzuzünden.
Man lässt sie bis auf 50 Meter herankommen, dann eröffnet man das Feuer. Glücklicherweise gelingt es so, sämtliche Versuche abzuwehren.

Mit dem Einbruch der Dunkelheit nimmt der Beschuss ab und die Rebellen ziehen sich schließlich zurück. Es fallen nur noch einzelne Schüsse.
Die Legionäre erkunden schließlich gegen 20:15 Uhr die Umgebung des Postens und finden nur noch einige zurückgelassene gefallene Rebellen ohne ihre Waffen vor.

Der Angriff scheint überstanden zu sein und die Nacht bleibt ruhig. Ein seit Mittag vermisster Legionär kehrt sogar noch unbeschadet in den Posten zurück.

Bilanz

Der Posten Huong Diem konnte den Angriff vom 06. Mai 1947 erfolgreich abwehren. Es gab nur drei Verletzte unter den Legionären, während die Rebellen schwere Verluste hinnehmen mussten.
Unter den Verteidigern welche sich besonders auszeichneten ist auch Caporal Francis Grimault. Er wird einer der bekanntesten Unteroffiziere der Legion und nach weiteren Jahren in Indochina als Sergent-Chef des 1° B.E.P. in Diên Biên Phú sein Leben lassen.

Huong Diem

Mai 1947

Foto von Werner S., 8° Cie., II/3° R.E.I.


Das Dorf Huong Diem wurde durch den Angriff allerdings schwer beschädigt, wie die Bilder der folgenden Tage zeigen.

Weiterhin stieß vermutlich die Patrouille östlich von Huong Diem auf den zahlenmäßig stark überlegenen Gegner und hat mehrere Opfer zu beklagen.
So fielen u.a. Caporal Trofin Tysiewiecz, sowie die Legionäre Andreas Erdy, Joseph Kodlecz und Wilhelm Rosemeier am 06. Mai 1947 bei den Kämpfen um Huong Diem.