Phong My
Einleitung
Ende August 1946 ist das II/3° R.E.I. unter der Führung von Commandant Pfirrmann in der Region von Ben Tre stationiert.
Den 29. August 1946 bekommt der Stab die Information, dass sich ein Versteck der Vietminh bei Phong My, in einer dortigen Kokosplantage befinden soll.
Es wird umgehend eine Operation geplant, um das Versteck aufzustöbern.
Die Leitung der Operation wird Adjudant-Chef Herfurth, von der 8° Compagnie des II/3° R.E.I., übertragen.
Seine Section ist in My Long stationiert, ca. fünf Kilometer östlich von Ben Tre und nur vier Kilometer von Phong My entfernt.
Für die Operation wählt Adjudant-Chef Herfurth sechs Legionäre und acht Partisanen aus seiner Section aus. Zur Unterstützung bekommt er eine Abordnung von 22 Legionären der C.A. des II/3° R.E.I. unter Adjudant Valentin und Sergent Roszack.
Karte Saigon und Mekong Delta mit Ben Tre (6,2 MB)
30. August 1946 - Phong My
Von My Long aus brechen die Legionäre gegen 03:00 Uhr am frühen Morgen des 30. August 1946 in Richtung Nordosten nach Phong My auf.
Im Schutze der Nacht gelingt es, sich unbemerkt an den Rand der Kokosplantage zu schleichen und die dortigen Wachen zu überwältigen.
Die Pagode im Zentrum der Plantage wird leise umstellt und dann eingenommen.
Doch die Pagode ist leer. Man wählt das Gebäude jedoch als möglichen Rückzugsort, sollte man auf Widerstand treffen.
Die Patrouille teilt sich nun in drei Gruppen auf, welche die Plantage und die darauf befindlichen Hütten in verschiedenen Richtungen absuchen.
Die Gruppe von Adjudant-Chef Herfurth trifft in den ersten Hütten zunächst nur auf Frauen und Kinder, doch dann bemerkt der Legionnaire Heinzen mehrere bewaffnete Männer, welche sich in die Dunkelheit flüchten.
Es entwickelt sich eine Verfolgung, die plötzlich durch einen tiefen Wassergraben gestoppt wird. Der Legionnaire Hauska kann aber noch zwei Flüchtige mit seiner Maschinenpistole niederstrecken.
Man setzt die Verfolgung noch einige hundert Meter fort, die Rebellen sind jedoch entkommen.
Die Waffen der Gefallenen nimmt man an sich und dann kehrt Gruppe in Richtung Pagode zurück. Auf dem Weg trifft man noch auf einen versteckten Rebellen, welcher von dem Partisan Trach überwältigt werden kann.
Bei der Pagode angekommen wird es langsam hell. Die Lage ist zunächst noch ruhig, aber die große Anzahl der flüchtigen Rebellen lässt vermuten, dass diese sich sammeln und dann zum Gegenangriff übergehen werden.
Bald treffen auch die beiden anderen Gruppen wieder an der Pagode ein. Diese konnten 25 Gefangene machen, welche sie meist noch im Schlaf in den Hütten überrascht hatten.
Inzwischen werden die Legionäre aber schon sporadisch beschossen und bald tauchen auch die ersten Rebellen um die Pagode herum auf.
Man kann sie auf Distanz halten, doch ein Legionär ist vermisst und fehlt noch.
Um eine Umstellung zu vermeiden, bricht man schließlich auf. Adjudant-Chef Herfurth übernimmt mit seiner Gruppe die Führung. Es geht in Richtung des Rach Ban Qui, über den nur eine einzige Brücke in Richtung My Long führt.
Auch die Rebellen bewegen sich in kleinen Gruppen in diese Richtung. Es gelingt den Legionären von Adjudant-Chef Herfurth eine etwa zehnköpfige Gruppe der Rebellen auszumachen und diese in einem Schusswechsel auszuschalten.
Dann setzt die Gruppe von Adjudant-Chef Herfurth ihren Weg zur Brücke fort.
Die Nachhut unter Adjudant Valentin muss mehrfach anhalten und in Stellung gehen, um die verfolgenden Rebellen auf Distanz zu halten.
Bei einem Angriffsversuch der Rebellen muss er sogar selbst das Maschinengewehr an sich nehmen und diese stoppen.
Die Brücke über den Rach Ban Qui ist glücklicherweise noch nicht von den Rebellen besetzt und so können die Legionäre diese unbeschadet überqueren.
Doch die Verfolgung durch die Rebellen setzt sich fort. Der Weg der Legionäre wird durch zahlreiche Wassergräben gebremst, drei Meter breit und zwei Meter tief.
Es gelingt daher den ortskundigen Rebellen immer wieder aufzuschließen.
Doch schließlich erreichen die Legionäre den Rand der Plantage und den Weg nach Phong Nam.
Über den Weg kann man sich nun auf den Posten nach My Long zurückziehen.
Bilanz
Die schnelle Operation war ein unerwarteter Erfolg für die Legionäre des II/3° R.E.I.
Der Vorstoß in das Versteck der Rebellen hat diese um die 50 Mann gekostet. Dazu wurden Waffen und Munition sichergestellt.
Verluste unter den Legionären gab es nur in der C.A. des II/3° R.E.I. Der Legionär welcher nicht zur Pagode zurückkehrte ist weiter vermisst.