Boulevard de la 73/2
Einleitung
Am 17. März 1948 muss erneut eine Patrouille des II/3° R.E.I. die Route Coloniale 4 öffnen. Diesmal von That Khe aus in Richtung Norden, für den gleichen Konvoi welcher am Vorabend aus Langson kommend, in That Khe eingetroffen war.
Die Patrouille bricht gegen 07:30 Uhr in That Khe auf. Es sind fast die gleichen Kräfte wie am Vortag beteiligt.
Die Patrouille besteht aus einer Section Partisanen, einem Panzer, einem fahrbahren Geschütz mit einer Section des III/69° R.A., dann der Peleton des Élèves Caporaux des II/3° R.E.I. von Adjudant Coquelle, sowie einem weiteren Panzer.
Es geht in Richtung Norden auf der Route Coloniale 4 zunächst für etwa 14 Kilometer hinauf, bis zum Col de Loung Phai.
Bis dort läuft zunächst noch alles ohne Zwischenfälle. Nach der Passage des Col de Loung Phai lässt man die Fahrzeuge am Poste Loung Phai zurück.
Dann geht es zu Fuß weiter in Richtung Dong Khe auf ein Teilstück der Route Coloniale 4, welches Boulevard de la 73/2 genannt wird.
Karte der Region Cao Bang bis That Khe (6,1 MB)
17. März 1948 - Boulevard de la 73/2
Der Boulevard de la 73/2 ist ein berüchtigter Abschnitt der Route Coloniale 4, benannt nach der 2° Compagnie des 73° B.G., welche diesen Abschnitt instandgesetzt hatte.
Bereits drei Kilometer nach dem Posten Loung Phai, am Anfang des Boulevard de la 73/2, stößt die Vorhut der Partisanen auf Widerstand. Zahlreiche Vietminh haben sich in den Felsen zu beiden Seiten der Route Coloniale 4 verschanzt und nehmen die Partisanen unter Feuer. Die Partisanen suchen Deckung, doch schnell gibt es die ersten Verletzten.
Nach 20 Minuten treffen der erste Panzer und das Geschütz an der Stelle des Überfalls ein. Doch auch ihr Feuer vertreibt die Vietminh nicht aus den Felsen.
Der Peleton des Élèves Caporaux des II/3° R.E.I., sowie der zweite Panzer werden nun entsandt, um den Rückzug der Partisanen zu ermöglichen.
Inzwischen ist der erste Panzer in Schwierigkeiten geraten und sitzt fest, während die Vietminh gefährlich nahe kommen.
Eine Gruppe Legionäre unter der Führung des Caporal M. kann den Panzer jedoch unterstützen und die Angreifer zurückdrängen. Somit gelingt es schließlich, den festgefahrenen Panzer zu befreien, und sich vorerst neu zu sammeln.
Ein Lieutenant des III/69° R.A. übernimmt mit seinen Marokkanern die Führung für einen erneuten Vortstoß. Es folgt der erste Panzer mit einer Gruppe Legionäre unter der Führung von Adjudant Coquelle und Caporal M., dann das Geschütz und dann ein Sergent mit den zwei weiteren Gruppen des Peleton des Élèves Caporaux des II/3° R.E.I. und dem zweiten Panzer.
Etwa 200 Meter vor der Position, wo die Partisanen immer noch festsitzen, kommt man erneut unter schweres Feuer. Zudem explodieren mehrere Minen an der Straße.
Die Marokkaner geraten in Bedrängnis und müssen sich vor den vorrückenden Vietminh zurückziehen.
Die Gruppe Legionäre von Caporal M. unterstützt die Marokkaner dabei. Diese Gruppe kann zudem den derweil erneut von Vietminh umzingelten ersten Panzer befreien und auf dem Rückzug die Verletzten und deren Waffen einsammeln.
Es ist mittlerweile Mittag und der Konvoi hat den Posten am Loung Phai passiert. Der Konvoi ist kurz darauf ebenfalls beschossen worden, konnte sich jeodch ohne Verluste wieder zum Posten zurückziehen.
Gegen 16:30 Uhr starten man einen erneuten Versuch, diesmal mit der gleichzeitigen Unterstützung von Kräften aus Dong Khe.
Endlich gelingt der Durchbruch am Boulevard de la 73/2 und die Vereinigung mit den Kräften aus Dong Khe bis um 17:20 Uhr.
Der Konvoi kann nun passieren und erreicht Dong Khe um 19:30 Uhr.
Nachwort
Der zweite Tag der Straßenöffnung hat für die Kräfte aus That Khe erneut sechs Tote gefordert. Darunter ein marokkanischer Artillerist und ein Partisan.
Am 18. März 1948 erreicht der Konvoi schließlich auch Cao Bang, um am gleichen Tag wieder umzukehren und erneut am Boulevard de la 73/2 in einen Hinterhalt zu fallen.
Man kann sich diesmal jedoch nach massivem Einsatz der Artillerie nach That Khe durchschlagen.
Von That Khe aus geht es dann zurück nach Langson. Dabei kommt es nur noch zu einem kleinen Gefecht.