Cai Mit
Einleitung
In der zweiten Hälfte des Juni 1946 löst die 8° Compagnie des II/3° R.E.I. die 1° Compagnie des 43° R.I.C. auf ihren Posten in der Provinz Ben Tre heraus.
Den 26. Juni 1946 unternimmt man eine gemeinsame Patrouille zu einem der Außenposten, dem Posten von Cai Mit.
Cai Mit liegt etwa zwölf Kilometer südwestlich von Giong Trom, fast am Ufer des Song Ham Luong, auf der Höhe der Insel Cu Lao Heo.
Die Patrouille bricht um 9:00 Uhr in Giong Trom auf. Voran Sous-Lieutenant Baclé mit einer Gruppe Soldaten des 43° R.I.C.
Es folgt in mehreren hundert Metern Abstand die Gruppe des II/3° R.E.I. unter Sergent Rock, bestehend aus den Legionären Hampe, Krahe, Kreuer, Mahé und Pazut.
Der Weg nach Cai Mit verläuft ohne Zwischenfälle. Dort ruht man sich zwei Stunden aus, dann treten die beiden Gruppen auf gleichem Weg den Rückmarsch an.
Karte Saigon und Mekong Delta mit Ben Tre und Giong Trom (6,2 MB)
26. Juni 1946 - Cai Mit
Etwa vier Kilometer nordöstlich von Cai Mit wird die Gruppe Legionäre plötzlich aus dem Busch unter Feuer genommen.
Die Legionäre werfen sich links am Damm in Stellung, denn das Feuer aus zwei F.M., Maschinenpistolen und Gewehren kommt von rechts.
Zunächst ist noch keiner der Legionäre verletzt. Während man das Feuer erwidert, hört man nach einigen Minuten auch heftige Schusswechsel aus der Richtung, wo sich Sous-Lieutenant Baclé mit seiner Gruppe befinden muss.
Sergent Rock unternimmt einen ersten Ausbruchversuch, um mit seiner Gruppe zu der anderen Gruppe vorzustoßen.
Doch die Rebellen scheiden den Weg ab, der F.M. Schütze Franz Friedrich Krahe wird dabei verletzt.
Auch ein zweiter Versuch scheitert, die Rebellen sind zu zahlreich und haben die sechs Legionäre komplett umstellt.
Es bleibt keine Wahl wie vor Ort auszuharren, die Munition einzuteilen und auf Unterstützung zu warten.
26. Juni 1946 - Long My
Im etwa vier Kilometer entfernten Posten Long My hat man derweil das Gefecht gehört.
Der Postenchef Sergent Drzewoszewski bricht sofort mit drei Legionären, zwei Partisanen und dem einzigen F.M. des kleinen Postens zur Unterstützung auf.
Schnell kommt man die erste drei Kilometer vorwärts, doch dann wird man aus kurzer Entfernung mit einem F.M. beschossen.
Sergent Drzewoszewski, sowie die Legionäre Maille und Huber werden mit der ersten Salve getroffen.
Der Legionär Savruk und die zwei Partisanen folgen in etwas Entfernung. Während die Partisanen die Flucht ergreifen, wirft sich Savruk zu Boden.
Robbend versucht er die Kameraden zu erreichen, bei denen sich auch das F.M. befindet. Doch schnell wird er durch die Rebellen entdeckt und beschossen.
Allein auf sich gestellt, bleibt Savruk keine andere Wahl, als sich zum Posten Long My zurückzuziehen.
26. Juni 1946 - Cai Mit
Die Rebellen ziehen den Kreis um die Gruppe Legionäre von Sergent Rock derweil immer enger. In den sporadischen Schusswechseln wird der bereits verletzte F.M. Schütze Franz Friedrich Krahe getötet.
Sein Ladeschütze Kreuer übernimmt das F.M., wird jedoch bald darauf ebenfalls getroffen und verstirbt schließlich.
Auch die Legionäre Hampe und Mahé werden schließlich tödlich getroffen.
Der Legionär Kraatz verstirbt im Nahkampf.
Bereits drei Stunden hält man sich, doch die Munition geht langsam aus und von der erhofften Unterstützung ist nichts zu sehen.
Nachdem Sergent Rock seine letzten Granaten verbraucht hat und sich nur noch wenige Patronen in seiner P.M. befinden, wirft er einen letzten Blick auf seine Legionäre.
Er weiss was ihm droht, sollten in die Rebellen lebend in die Hände bekommen. Er richtet daher seine Waffe gegen sich selbst und drückt ab.
Nun ist nur noch der Legionär Pazut übrig. Er schnappt sich die P.M. seines gefallenen Kameraden Hampe und kriecht in Richtung einer nahegelegen Hütte, wo er sich einem mit Palmblättern abgedeckten Reissilo versteckt.
26. Juni 1946 - Long My
Dem Legionär Savruk gelingt es derweil, zu seinem Posten Long My zurückzukehren.
Dort ist allein der Legionär Mabé mit einem Dutzend noch nicht ausgebildeter Partisanen.
Es bleibt den beiden Legionären nichts übrig, wie zu versuchen, den nächsten Posten zu alarmieren.
Der Posten My Long liegt sechs Kilometer nördlich und der Weg nach dort ist in den Händen der Rebellen.
Der Legionär Mabé und ein Partisan kleiden sich daher wie Einheimischen ein. Dann brechen sie auf einem Sampan über den Wasserweg auf.
Mehrmals werden sie von am Fluss postierten Wachen der Rebellen bemerkt und beschossen, erreichen in der Dunkelheit jedoch schließlich den Posten My Long.
Vom Posten der Section in My Long aus kann man in der Nacht nichts mehr unternehmen. Man beschließt im Morgengrauen nach Cai Mit aufzubrechen.
27. Juni 1946 - Cai Mit
Der Legionär Pazut verbringt die komplette Nacht in seinem Versteck. Von dort aus muss er ansehen, was die Rebellen mit den Leichen seiner Kameraden anstellen und wie sie ihren Sieg feiern.
Er hat unglaubliches Glück, dass er nicht entdeckt wird.
Doch auch als der Tag anbricht, kann er sein Versteck nicht verlassen. Es sind immer Menschen in der Nähe der Hütte.
Derweil treffen im Laufe des 27. Juni 1946 endlich Unterstützungskräfte in der Nähe ein. Diesen gelingt es jedoch zunächst nur, die Leichen der Gruppe der Coloniale aufzufinden.
Im Versteck des Legionärs Pazut wird es wieder Abend. Erst gegen 21 Uhr sind die Einheimischen für einen Moment außer Sicht. Pazut nutzt er einen Moment, um sein Versteck zu verlassen.
Dann bricht er auf in Richtung des Postens Cai Mit.
28. Juni 1946 - Cai Mit
Der Weg ist in der Nacht fast leer. Doch mehrmals muss sich Pazut in die Büsche werfen, um nicht entdeckt zu werden.
Dann erreicht er ein Dorf. Es zu umgehen ist kaum möglich. Aber Pazut hat eine kleine Statur. Damit ist er in der Dunkelheit kaum von den Einheimischen zu unterscheiden.
Den Kopf gesenkt passiert er das Dorf, ohne Aufsehen zu erregen. Man hält ihn für einen Rebellen, da sich nachts keine Franzosen, und schon garnicht allein, in die Dörfer wagen.
Es gelingt ihm so, sich von seinem Versteck aus bis zum Posten Cai Mit duchzuschlagen, welchen er gegen 6 Uhr am Morgen des 28. Juni 1946 erreicht.
Bilanz
Mit der Hilfe von Pazut können schließlich die Leichen seiner Kameraden aufgefunden werden.
Insgesamt hat der Hinterhalt der Rebellen bei Cai Mit zwei Unteroffizeren und sieben Legionären aus der 8° Compagnie des II/3° R.E.I. das Leben gekostet.
Beim 43° R.I.C. gab es sechs Tote, darunter auch Sous-Lieutenant Baclé.